Trump ernennt Mnuchin zum Finanzminister

Ex-Investmentbanker lobt Tätigkeit von Notenbankchefin Yellen. Mitt Romney könnte Außenminister werden - Dinner in New Yorker Nobelrestaurant.

Das künftige US-Kabinett nimmt Formen an. Der frühere Manager der Investmentbank Goldman Sachs, Steven Mnuchin, soll nach eigenen Angaben Finanzminister werden. Auch für das US-Außenamt schälte sich ein Favorit heraus: Der designierte US-Präsident Donald Trump traf sich erneut mit Ex-Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney. Trump kündigte zudem an, er werde die Leitung seines Firmenimperiums abgeben. Weitere Ernennungen sind für diese Woche nicht mehr geplant, gab indes ein Sprecher Trumps an.

Mnuchin selbst gab am Mittwoch bekannt, dass Trump ihn als Finanzminister nominiert habe. Der 53-Jährige war bereits der Finanzchef von Trumps Wahlkampagne. Er arbeitete 17 Jahre lang für die Investmentbank Goldman Sachs, später reüssierte er als Produzent von Hollywoodfilmen. Mnuchin teilte in dem Fernsehinterview auch mit, dass der milliardenschwere Investor Wilbur Ross von Trump als Handelsminister nominiert worden sei.

Mnuchin lobte Fed-Präsidentin Janet Yellen am Mittwoch: "Sie hat gute Arbeit geleistet", sagte er dem Sender CNBC. Trump hatte hingegen im Wahlkampf angekündigt, Yellen nach Ablauf ihrer Amtszeit 2018 nicht für weitere vier Jahre nominieren zu wollen. Der Republikaner warf ihr vor, die Zinsen auf Geheiß des amtierenden demokratischen Präsidenten Barack Obama künstlich niedrig zu halten, um das Platzen einer Preisblase an der Wall Street während dessen Amtszeit zu verhindern. Yellen solle sich dafür "schämen", was sie dem Land antue. Er sei jedoch "kein Feind" von Yellen, sagte er bei anderer Gelegenheit.

Pressekonferenz am 15. Dezember

Trump selbst äußerte sich zu den neuen Kabinettsbesetzungen zunächst nicht. Er teilte aber über Twitter mit, dass er am 15. Dezember seine erste Pressekonferenz seit seinem Wahlsieg abhalten wolle. Darin werde er auch darüber sprechen, dass er die Leitung seines Unternehmensimperiums abgeben wolle. Die Trump-Geschäfte sollen künftig von seinen drei erwachsenen Kindern Donald junior, Ivanka und Eric geleitet werden.

Die Spekulationen um die Besetzung des State Department wurden unterdessen durch ein Dinner in einem New Yorker Nobelrestaurant weiter angeheizt: Das Abendessen Trumps mit Romney wurde als bisher deutlichstes Zeichen gewertet, dass Romney das Außenministerium übernehmen könnte. Mit am Tisch saß der künftige Stabschef Reince Priebus.

(APA)

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