Angela Merkel: "Die Nato braucht keinen Feind"

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel APA/AFP/POOL/HANNIBAL HANSCHKE
  • Drucken

Deutschlands Kanzlerin hat die Nato gegen den Vorwurf verteidigt, sie suche die Konfrontation mit Russland.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Nato gegen den Vorwurf verteidigt, sie suche die Konfrontation mit Russland. Russland selbst habe mit der Annexion der Krim und dem Eindringen in die Ostukraine grundlegende Regeln des Zusammenlebens der Staaten in Europa verletzt, sagte die CDU-Vorsitzende am Mittwochabend auf einer CDU-Regionalveranstaltung in Münster. Sie selbst habe sich dennoch immer wieder für den Erhalt der Nato-Russland-Grundakte und dafür eingesetzt, dass "wir gesprächsfähig mit Russland bleiben".

"Die Nato braucht keinen Feind. ... Wir sind nicht auf Feind gestimmt. Wir sind auf Eigenverteidigung gestimmt - und sonst gar nichts", wies Merkel den Vorwurf eines CDU-Mitglieds zurück, die Aggression gehe von dem westlichen Verteidigungsbündnis aus. Sie forderte, sich in die Lage etwa der baltischen EU- und Nato-Partner versetzen, die sich bedroht fühlten. Dem russischen Vorgehen in der Ukraine nichts entgegenzusetzen, erzeuge "auch nicht viel Achtung".

Europa müsse das Prinzip verteidigen, dass jedes Land selbst bestimmen kann, wohin es sich orientiert, forderte Merkel. Von diesem Prinzip abzuweichen, "das kriege ich nicht über die Lippen, nachdem ich das Glück der deutschen Einheit hatte. Das können Sie von mir nicht verlangen", betonte die in der DDR aufgewachsene Kanzlerin. Sie antwortete auf ein CDU-Mitglied, das zuvor gesagt hatte, seine Söhne würden "nicht für die territoriale Integrität der Ukraine sterben".

(APA/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.