In Paris wird auf einer internationalen Tagung über die humanitäre Lage in Aleppo beraten. In Syrien gehen die Kämpfe unterdessen weiter.
Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat nach heftigen Kämpfen mit syrischen Regierungstruppen eines der wichtigsten Gasfelder des Landes eingenommen. Die Extremisten hätten nordwestlich der historischen Oasenstadt Palmyra in Zentralsyrien das Feld Jihar erobert, meldeten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und armeenahe Kreise am Samstag.
Auch das IS-Sprachrohr Amaq berichtete von dem Vormarsch der Terrormiliz. Der IS hatte vor zwei Tagen eine Offensive in der Region um Palmyra begonnen. Mittlerweile seien die Extremisten von Süden her bis auf etwa acht Kilometer an die Oasenstadt herangerückt.
Palmyra
Syrische Regierungstruppen hatten Palmyra im März vom IS zurückerobert. Während der Herrschaft der Jihadisten über die Stadt zerstörten sie zahlreiche einzigartige historische Kulturgüter aus den ersten Jahrhunderten nach Christus. Die Ruinen der früheren Handelsmetropole gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe.
In Paris hat Samstagfrüh eine internationale Syrien-Konferenz begonnen. Das Treffen wird gemeinsam vom deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier, dem französischen Ressortchef Jean-Marc Ayrault und ihrem katarischen Amtskollegen Mohammed al-Thani geleitet.
Auch US-Außenminister John Kerry sowie Vertreter der Türkei, der EU sowie mehrerer arabischer Staaten, welche die Gegner der syrischen Regierung unterstützen, nehmen daran teil.
Nach Angaben des französischen Außenministeriums geht es bei den Beratungen vor allem um die "tragische humanitäre Lage in Aleppo". Die Lage in der einstigen Wirtschaftsmetropole steht am Samstag auch im Mittelpunkt von militärischen und diplomatischen Expertengesprächen der USA und Russlands in Genf.
Die Regierungstruppen des syrischen Machthabers Bashar al-Assad und deren Verbündete eroberten inzwischen rund 85 Prozent des von Aufständischen belagerten Ostteils der Stadt zurück. Die UNO-Vollversammlung forderte am Freitag mit breiter Mehrheit eine sofortige Waffenruhe in Syrien. 13 Länder, unter ihnen Russland, China und der Iran, stimmten gegen die Resolution.
(APA/dpa/AFP)