60 Tage Haft für Vergewaltigung der Tochter

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Symbolbild. (c) APA/AFP/JIM WATSON (JIM WATSON)
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Ein Urteil im US-Bundesstaat Montana sorgt für Diskussionen, doch die Staatsanwaltschaft will nicht anfechten. Das Urteil sei nicht gut, aber legal.

60 Tage sollte er in Haft - jener Mann, der seine zwölfjährige Tochter vergewaltigt im US-Bundesstaat Montana. Das Urteil des Richters sorgte für Verwunderung und Ärger. Denn die Staatsanwaltschaft sieht keine Möglichkeit, den Fall neu aufzurollen.

Ein Schuldspruch in dem Fall hat eigentlich 25 Jahre Haft zur Folge. Doch der Richter urteilte anders, setzte die Haftstrafe bei 60 Tagen an, gefolgt von Bewährung.

"Wir meinen, der Richter hat schlechtes Urteilsvermögen gezeigt, und wir finden das Urteil ist zurückzuweisen, aber es war ein legales Urteil", sagte Eric Sell, Sprecher des General-Staatsanwalts von Montana, Tim Fox, in einem Mail an die Nachrichtenagentur Reuters.

Der zuständige Richter, John McKeon, ist mit einer Amtsenthebungsklage konfrontiert, die ihn allerdings nicht mehr allzu hart treffen kann. McKeon sollte letztes Monat in Pension gehen.

Dem Fall in Montana wurde große Aufmerksamkeit geschenkt, da es zuvor ein ähnlich skandalträchtiges Urteil in Kalifornien gegeben hat. Dort wurde der Schwimmer Brock Turner zu sechs Monaten Haft verurteilt, weil er eine bewusstlose Frau missbraucht haben soll.

Ausnahme soll nicht mehr möglich werden

In Montana soll das juristische Schlupfloch nun geschlossen werden, dass dem Richter das 60-Tage-Urteil ermöglicht hatte. 25 Jahre Haft sollten verpflichtend werden für sexuelle Gewalt an Kindern unter 13 Jahren, plant Staatsanwalt Fox - und das ohne Chance auf Bewährung.

Richter McKeon erklärte in seinem Urteil, warum er dem Mann eine Ausnahmeregelung gewährte: Die Ankläger hätten die psychosexuelle Einschätzung nicht infrage gestellt, dass der Mann ohne Bedenken innerhalb der Gemeinschaft - also außerhalb des Gefängnis - betreut und behandelt werden. Der Richter schreibt auch von einem "Mangel an Input" des Opfers bzw. deren Anwälte. Auch Briefe der Mutter und Großmutter des Opfers mit der Bitte um Nachsicht für den Täter erwähnt der Richter.

(Reuters)

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