Abe: "Schrecken des Krieges sollte sich niemals wiederholen"

Shinzo Abe und Barack Obama treffen in Pearl Harbor zusammen.
Shinzo Abe und Barack Obama treffen in Pearl Harbor zusammen.(c) REUTERS (KEVIN LAMARQUE)
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US-Präsident Obama und Japans Premierminister Abe gedenken heute der Opfer des Angriffs auf Pearl Harbor. Eine Entschuldigung Abes für den Angriff wird nicht erwartet.

US-Präsident Barack Obama hat 75 Jahre nach dem verheerenden Luftangriff auf Pearl Harbor an historischer Stätte den japanischen Regierungschef Shinzo Abe empfangen. Das Treffen der beiden Staatsmänner wird als weiterer Schritt der Versöhnung der beiden Staaten angesehen, die inzwischen enge Partner in Fragen von Wirtschaft und Sicherheit sind.

Obama hatte im Oktober als erster amtierender US-Präsident die japanische Stadt Hiroshima besucht, wo 1945 die erste US-Atombombe auf Japan abgeworfen worden war.

"Der Schrecken des Krieges sollte sich niemals wiederholen", sagte Abe vor seiner Abreise in Tokio. Eine Entschuldigung im Namen Japans für den Angriff auf Pearl Harbor wird jedoch nicht erwartet. Ebenso wenig hatte sich Obama für die Abwürfe von Atombomben auf Japan entschuldigt. Beide Politiker wollten an einem Mahnmal für die Gefallenen Kränze niederlegen. Nach seiner Ankunft am Montag (Ortszeit) besuchte Abe mehrere Gedenkstätten des Insel-Bundesstaates. 

Der Angriff auf Pearl Harbor hatte die USA ins Mark getroffen und den Eintritt der Supermacht in den Zweiten Weltkrieg bewirkt. In Pearl Harbor waren bei dem Angriff am 7. Dezember 1941 rund 2400 Amerikaner ums Leben gekommen. 300 japanische Flugzeuge hatten einen Bombenteppich über den Hafen westlich von Hawaiis Hauptstadt Honolulu gelegt.

Dritter japanischer Regierungschef in Pearl Harbor

Die beiden Staatsmänner wollten sich am heutigen Dienstag zu Gesprächen treffen, bevor sie das Denkmal des in Pearl Harbor versenkten Kriegsschiffes USS Arizona besuchen. Abe ist bereits der dritte japanische Regierungschef, der Pearl Harbor besucht. Der Premierminister wird von zwei seiner Kabinettsmitglieder begleitet.

Die Feindschaft zwischen Japan und den Vereinigten Staaten ist indes überwunden. Sie gelten inzwischen als enge Verbündete in der Pazifik-Region, die durch Interessen Chinas und die Provokationen Nordkoreas vor Herausforderungen steht.

(APA/dpa/Reuters)

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