Türkei setzt Syrien-Einsatz trotz Anschlags fort

Numan Kurtulmus
Numan KurtulmusAPA/AFP/ADEM ALTAN
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Geht es nach Vize-Premier Numan Kurtulmus, wird die Türkei den Einsatz so lange fortführen, "wie die Terrororganisationen eine Bedrohung darstellen".

Die Türkei will ihren Militäreinsatz in Syrien ungeachtet des Anschlags in der Silvesternacht in Istanbul mit 39 Toten fortsetzen. Der stellvertretende türkische Premier Numan Kurtulmus sagte am Montag, die Attentäter hätten eine "Botschaft" an das türkische Militär und dessen Auslandseinsätze gerichtet. Die Türkei werde den Syrien-Einsatz aber "mit Entschlossenheit fortsetzen".

Die Türkei geht im Norden des Nachbarlands Syrien gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vor. Im Visier hat die türkische Armee aber auch die syrisch-kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), die eng mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden sind. Der IS hatte das Attentat in der Silvesternacht in Istanbul für sich reklamiert. Kurtulmus, der zugleich Regierungssprecher ist, ging auf das Bekenntnis aber nicht ein.

Stattdessen sagte er bei der im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz, die Türkei werde ihren Einsatz so lange fortführen, "wie die Terrororganisationen eine Bedrohung darstellen". Mit ihrem Angriff in Istanbul hätten die Attentäter zeigen wollen, dass sie "weiterhin ein Albtraum für die Türkei" seien, sagte Kurtulmus. "Wir sagen Ihnen Folgendes: Egal, wo Ihr seid, wir werden euch jagen."

Die türkische Armee will mit ihrer Ende August gestarteten Intervention in Nordsyrien alle bewaffneten Gruppen aus der Grenzregion zurückdrängen. Nachdem es der Armee und den verbündeten syrischen Milizen in den ersten Wochen gelungen war, die Städte Jarablus, Al-Rai und Dabik von der IS-Miliz zurückzuerobern, gestaltet sich der derzeitige Kampf um die IS-Hochburg Al-Bab schwierig.

(APA/AFP)

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