Ankara will „Massaker“ verhindert haben

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Festnahmen nach Autobombenanschlag mit Toten in Izmir. Die Regierung beschuldigt die PKK.

Izmir/Ankara. Ist die Türkei in diesem noch jungen Jahr nur knapp einem zweiten großen Attentat entronnen? Das jedenfalls legten die Worte des türkischen Vizeministerpräsidenten Veysi Kaynak nahe, die er nur wenige Stunden nach dem Anschlag in der westtürkischen Stadt Izmir am Donnerstagabend an die Öffentlichkeit richtete: Der Polizei sei es gelungen, ein „sehr großes Massaker“ zu verhindern, erklärte er. Denn die Sicherheitskräfte hätten bei den Terroristen zwei Schnellfeuergewehre, eine Panzerfaust mit acht Granaten sowie acht Handgranaten gefunden.

Nur vier Tage nach dem blutigen Terrorangriff in der Silvesternacht in Istanbul mit 39 Toten sind bei dem Autobombenanschlag vor einem Gerichtsgebäude in Izmir zwei Menschen sowie die zwei Attentäter getötet worden. Laut Behörden hat die Polizei den Wagen der Männer an einem Kontrollpunkt vor dem Justizgebäude gestoppt. Als die Insassen wegliefen, sei es zu einem Schusswechsel gekommen. Dabei hätten die Angreifer die Bombe gezündet.

Für die türkische Justiz besteht kein Zweifel daran, dass die verbotene Kurdische Arbeiterpartei PKK hinter dem Anschlag steckt. Im Zusammenhang mit der Gewalttat wurden inzwischen 18 Menschen festgenommen, wie Justizminister Bekir Bozdağ am Freitag sagte.

Urteile wegen Putschversuchs

Unterdessen sind erstmals seit dem gescheiterten Putschversuch Mitte Juli zwei hochrangige Militärs zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Ein Gericht in der osttürkischen Stadt Erzurum habe die beiden Offiziere wegen des Umsturzversuchs zu lebenslanger Haft verurteilt, meldete die Nachrichtenagentur Anadolu. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.01.2017)

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