Türkei: PKK-Kurden nach "Friedensmarsch" verhaftet

(c) REUTERS (MURAD SEZER)
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Mit dem Überschreiten der türkischen Grenze will die Kurden-Organisation PKK die neue Kurdenpolitik der türkischen Regierung testen. Fünf mutmaßliche PKK-Aktivisten wurden vorläufig festgenommen.

Nach dem Grenzübertritt einer kurdischen Delegation aus dem Irak in die Türkei hat die türkische Justiz fünf Gruppenmitglieder festgenommen und einen Haftbefehl beantragt.

Ihnen wird Mitgliedschaft in der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK) vorgeworfen. Am Grenzübergang Habur im Südosten der Türkei berät nun ein Zivilgericht über das Schicksal der Männer.

Test für die türkische Kurdenpolitik

Auf Anregung des inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan hatten sich am Montag 34 Kurden, darunter acht PKK-Aktivisten aus verschiedenen Gegenden des Nordirak zum den Grenzübergang Habur überquert, um sich dort der türkischen Staatsgewalt zu stellen. Mit dem "Friedensmarsch" wollen kurdische Separatisten die neue - versöhnlichere - Kurdenpolitik der türkischen Regierung testen. Warum nur fünf PKK-Aktivisten von der Justiz belangt wurden, blieb zunächst unklar.

Nach einem vor längerer Zeit in Kraft getretenen Integrationsgesetz können PKK-Angehörige, die sich den Behörden freiwillig stellen, straffrei ausgehen, wenn sie sich an keinen bewaffneten Aktionen beteiligt haben.

Lange Hafstrafen nach erstem Marsch

Bereits vor zehn Jahren hatte Öcalan eine PKK-nahe "Friedensgruppe" in die Türkei beordert. Die Mitglieder der damaligen Gruppe wurden festgenommen und zu teils langen Haftstrafen verurteilt. Die Tatsache, dass diesmal die überwiegende Zahl der Rückkehrer von Habur von der Justiz auf freien Fuß gesetzt wurden, wurde begrüßt.

(Ag./Red.)

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