ElBaradei: Irans Atomanlage ist "Loch in einem Berg"

(c) Clemens Fabry
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Experten der Atomenergie-Behörde haben die bis vor Kurzem geheime iranische Atomanlage inspiziert. IAEA-Chef Mohamed ElBaradei: Es gibt keinen Grund zur Besorgnis.

Experten der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA haben bei der ersten Besichtigung der zweiten sich im Bau befindlichen Atomanlage im Iran keine Auffälligkeiten entdeckt. Sie hätten nichts gefunden, worüber man "besorgt" sein müsse, sagte IAEO-Chef Mohamed ElBaradei am Donnerstag der "New York Times".

Die Anlage in der Nähe der den Schiiten heiligen Stadt Qom sei "ein Loch in einem Berg". Die Einrichtung, deren Existenz die Islamische Republik erst im September enthüllt hatte, sei dafür vorgesehen, sie im Notfall als Bunker zu nutzen. Beispielsweise, wenn die größere Anreicherungsanlage in Natanz bombardiert werde.

Gute Zusammenarbeit mit Iran

Dem Fernsehsender CNN sagte ElBaradei, dass bei der Besichtigung der Iran ziemlich gut mit den IAEO-Experten zusammengearbeitet habe. Mit Details über die Inspektion der Atomanlage wird im nächsten IAEO-Bericht Mitte November gerechnet.

Der Westen wirft dem Iran vor, unter dem Deckmantel der Stromerzeugung aus Kernenergie an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Die Führung in Teheran bestreitet dies. Zur Beilegung des Atomstreits hatte die IAEO zuletzt einen Kompromissvorschlag vorgelegt.

Dieser sieht vor, dass der Großteil der iranischen Uran-Bestände in Russland und Frankreich angereichert und zu Brennstäben für Kernkraftwerke weiterverarbeitet wird. Der Iran verlangt Änderungen an diesem Vorschlag.

(Ag.)

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