Indien: Dalai Lama verärgert China

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the Dalai Lama(c) REUTERS (STR/TAIWAN)
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Trotz scharfer Proteste aus China hat der Dalai Lama am Sonntag ein tibetisches Kloster im teilweise von Peking beanspruchten indischen Bundesstaat Arunachal Pradesh besucht.

TAWANG(ag.). Trotz scharfer Proteste aus China hat der Dalai Lama am Sonntag ein tibetisches Kloster im teilweise von Peking beanspruchten indischen Bundesstaat Arunachal Pradesh besucht. Tausende Buddhisten bereiteten dem religiösen Oberhaupt der Tibeter in Tawang einen begeisterten Empfang.

„Mein Besuch in Tawang ist unpolitisch“, betonte der Dalai Lama. Als der heute 74-Jährige vor 50Jahren aus Tibet floh, gewährte ihm das auf rund 3500 Meter gelegene Kloster Unterschlupf. Er sei sehr „glücklich“, an diesen Ort zurückzukehren.

Peking hatte im Vorfeld heftig gegen die Reise protestiert und den Dalai Lama beschuldigt, Chinas Autorität zu unterwandern. China betrachtet die Region als Südteil von Tibet, für dessen Autonomie der Dalai Lama kämpft. Die indische Regierung betonte, dass es dem Dalai Lama freistehe zu reisen, wohin er wolle, solange es dabei um religiöse Dinge gehe.

Erst im August hatte der Dalai Lama die chinesische Regierung mit einem Besuch in Taiwan gegen sich aufgebracht. Die Insel wird von Peking als abtrünnige Provinz angesehen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.11.2009)

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