Italien: Aufruf zur Solidaritätsdemo für Premier Berlusconi

Italien: Aufruf zur Solidaritätsdemo für Premier Berlusconi
Italien: Aufruf zur Solidaritätsdemo für Premier Berlusconi(c) EPA (Vassil Donev)
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Als Reaktion auf die Massenkundgebung und dem "No-Berlusconi-Day" der Opposition am vergangen Samstag rufen nun die Vertrauenspersonen des Minister-Präsidenten zu einer Gegendemo auf. Für, nicht gegen Belusconi.

Nach der Massendemonstration mehrerer Oppositionsparteien gegen den italienischen Premierminister Silvio Berlusconi rufen die Vertrauensleute des Minister-Präsidenten zu einer Gegendemonstration auf. "Die Regierungskräfte haben die Pflicht, auf die Kundgebung in Rom zu reagieren und eine Solidaritätsdemonstration für Berlusconi zu organisieren, der von der Justiz und der Opposition auf ungerechte Weise beschuldigt wird", sagte der Fraktionschef der Berlusconi-Partei Volk der Freiheit (Partito della Libeta', PDL), Fabrizio Cicchitto, in einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Il Giornale".

"Gangster-Methoden" und "Verleumdungskampagne"

"Die meisten Italiener haben diese Attacken gegen Berlusconi satt, der die Wahlen gewonnen hat", meinte Cicchitto. Die Mitte-Rechts-Anhänger müssten sich gegen diese "Gangster-Methoden in der Politik" mobil machen, sage Cicchitto.

Der Mitte-Rechts-Politiker kritisierte auch die "Verleumdungskampagne" gegen Berlusconi, der zuletzt wegen Vorwürfen wegen angeblicher Mafia-Verstrickungen unter Druck geraten ist. Für einen Eklat sorgte der abtrünnige Mafioso Gaspare Spatuzza, der am Freitag erstmals offiziell vor einem Gericht in Turin über Verbindungen zwischen der sizilianischen Cosa Nostra und Berlusconi in den Neunzigerjahren berichtete. Spatuzza, der einem sizilianischen Mafia-Clan angehörte, berichtete, Berlusconi und sein Vertrauensmann Marcello Dell'Utri hätten direkte Kontakte zu seinem Mafiaboss Giuseppe Graviano gehabt. Berlusconi hatte die Vorwürfe als absurd zurückgewiesen. Laut Cicchitto habe es in der italienischen Geschichte noch keine Regierung wie das Kabinett Berlusconi gegeben, die sich so stark gegen die Mafia engagiert habe.

"No-Berlusconi-Day"

Eine große Menschenmenge, 500.000 Personen laut den Organisatoren, hatte bei einer Demonstration am Samstag in Rom den Rücktritt Berlusconis gefordert. Die Demonstranten folgten einem Aufruf einer Gruppe regierungskritischer Blogger, die vor zwei Monaten zu einem "No-Berlusconi-Day" aufgerufen hatten. Die Demonstranten zogen durch die Innenstadt und versammelten sich vor der Lateranbasilika. Die Organisatoren der Kundgebung sprachen von einem zwei Kilometer langen Protestzug.

(Ag.)

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