2009 gab es weniger Kriege, Krisen und Konflikte

Libanon-Krieg
Libanon-Krieg(c) AP (HUSSEIN MALLA)
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Die Zahl der Kriege und gewaltsamen Konflikte ist im Vergleich zum vergangenen Jahr zurückgegangen. Konfliktforscher warnen allerdings vor zu viel Optimismus.

2009 hat es weniger Kriege und gewaltsame Konflikte gegeben als im Jahr davor. In seinem aktuellen "Conflict Barometer" zählt das Heidelberger Institut für Konfliktforschung (HII) insgesamt 265 Konflikte. 31 davon werden als "hochgewaltsam" eingeschätzt, sieben gelten als "Kriege". 2008 zählte das Institut 39 schwere Konflikte und neun Kriege.

Die Experten warnen allerdings vor übermäßigem Optimismus. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen seien zumeist in regionale Konfliktsysteme eingebunden, in denen sich Konflikte gegenseitig anheizten, sagt Lotta Mayer, Vorstandsmitglied des HII. "Daher ist die Deeskalation einzelner Konflikte möglicherweise nur von vorübergehender Dauer."

Außerdem könne aus dem Rückgang von 2008 auf 2009 kein Trend abgeleitet werden. Seit einigen Jahren schwanke die Zahl der hochgewaltsamen Auseinandersetzungen um 35 herum.

Hohes Risikopotenzial

Die häufigen vorübergehenden Eskalationen und Deeskalationen weisen auf eine insgesamt eher fragile Situation hin. Auch 112 Konflikte mit sporadischem Gewalteinsatz, sogenannte Krisen, bergen den Forschern zufolge ein hohes Risikopotenzial für die Zukunft.

Am meisten von Gewalt betroffen sind dem "Conflict Barometer" zufolge der Vordere und Mittlere Orient, Asien und Afrika südlich der Sahara. Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung erforscht seit 1991 innerstaatliche und internationale Konflikte weltweit.

(beba)

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