Venezuela: Unruhen wegen Sperre von TV-Sender

Venezuela: Unruhen wegen Sperre von TV-Sender
Venezuela: Unruhen wegen Sperre von TV-Sender(c) AP (Leonardo Ramirez)
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Zwei Jugendliche wurden bei Protesten gegen die Sperre eines regierungskritischen TV-Senders in Venezuela getötet. Der Sender hatte abgelehnt, eine Ansprache von Präsident Hugo Chavez zu übertragen.

Proteste gegen die Sperre des regierungskritischen Fernsehsenders Radio Caracas Televisión (RCTV) in Venezuela endeten blutig: Ein Jugendlicher wurde bei Protesten in der Stadt Merida erschossen, ein zweiter kam bei einer Explosion während Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Regierungsanhängern ums Leben. Auch neun Polizisten seien zum Teil schwer verletzt worden, hieß es vonseiten der Behörden.

Die Demonstranten gingen gegen eine Entscheidung der Behörden auf die Straße, die Übertragung des Senders Radio Caracas Television (RCTV) zu stoppen. Entgegen einer neuen Anordnung der Regierung hatte es RCTV am Samstag abgelehnt, eine Ansprache von Präsident Hugo Chávez auf einer Kundgebung in voller Länge zu übertragen.

"Nicht politisch motiviert"

Diese Maßnahme enthülle erneut die "allergischen Reaktionen" der venezolanischen Regierung gegenüber kritischer Stimmen in den nationalen Medien, kritisierte die NGO "Reporter ohne Grenzen".

Von Regierungsseite hieß es, dass die Sperre keineswegs politisch motiviert sei. Der Sender habe gegen das Gesetz verstoßen, erklärte Venezuelas Botschafter in Washington. RCTV wurde bereits 2007 von der venezolanischen Regierung die terrestrische Lizenz entzogen, weshalb der Sender nur über Kabel zu empfangen war.

(Ag./beba)

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