Obama sagt Dalai Lama Unterstützung für Tibet zu

Der Dalai Lama in Washington: Fasziniert vom Schnee
Der Dalai Lama in Washington: Fasziniert vom Schnee(c) EPA (Michael Reynolds)
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US-Präsident Barack Obama hat das tibetische Religionsoberhaupt, den Dalai Lama, im Weißen Haus empfangen. Dies sehr zum Ärger Chinas. Bei dem Treffen waren keine Kameras zugelassen.

Bei einem Treffen mit dem Dalai Lama im Weißen Haus hat US-Präsident Barack Obama seine Unterstützung für den Schutz der tibetischen Kultur und die Wahrung der Menschenrechte erklärt. Der Präsident unterstütze den Weg des Dialogs, den der Dalai Lama im Verhältnis mit China eingeschlagen habe, hieß es am Donnerstag in einer Erklärung des Weißen Hauses. China hatte vergeblich von Obama verlangt, das Treffen abzusagen.

Der US-Präsident habe dem Dalai Lama bei dem Treffen "seine nachhaltige Unterstützung beim Erhalt von Tibets einzigartiger religiöser, kultureller und sprachlicher Identität" zugesagt, teilte das Weiße Haus schriftlich mit. Obamas Unterstützung gelte insbesondere auch "dem Schutz der Menschenrechte für Tibeter in der Volksrepublik China". Der Präsident habe zudem das "Engagement des Dalai Lama für Gewaltlosigkeit und Dialog" gewürdigt.

Obama ignoriert Chinas Warnungen

Der Dalai Lama sagte, er sei "sehr glücklich" über die rund 45-minütige Begegnung. "Der Präsident hat seine Unterstützung zugesagt", sagte der Tibeter vor dem Weißen Haus gegenüber Journalisten. Mit dem vertraulichen Treffen, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand, hatte sich der US-Präsident über Warnungen aus Peking vor einer weiteren Verschlechterung des Verhältnisses hinweggesetzt.

Als Zugeständnis an die Volksrepublik wurde der Empfang sehr diskret gestaltet. Die US-Regierung verzichtete auf einen öffentlichen Auftritt des Präsidenten mit dem Dalai Lama. Kameras waren bei der Unterredung entgegen sonstiger Gepflogenheiten im Weißen Haus nicht zugelassen. Das Treffen fand nicht in Obamas Amtsbüro, dem Oval Office, statt, sondern im benachbarten "Map Room" (Kartenraum). Nach der Begegnung verließ der Dalai Lama das Weiße Haus und wandte sich im Freien an wartende Journalisten.

China droht mit Konsequenzen

Mit dem Empfang nimmt Obama eine diplomatische Verstimmung mit der Volksrepublik China in Kauf. Peking wirft dem im Exil lebenden geistlichen und weltlichen Oberhaupt der Tibeter vor, die Abspaltung Tibets von China zu betreiben. Es betrachtet Treffen von ausländischen Politikern mit dem Lama als Einmischung in seine inneren Angelegenheiten. Auch Obamas Vorgänger hatten den Dalai Lama im Weißen Haus empfangen und damit Kritik in China ausgelöst.

Das chinesische Außenministerium hatte vor dem Treffen verlauten lassen, dass es Empfänge für den Dalai Lama im Ausland "vehement ablehnt" und mit Konsequenzen gedroht. China sieht seine Beziehungen mit Washington ohnehin belastet, weil die USA einen Waffenverkauf im Umfang von 6,4 Milliarden Dollar (4,7 Milliarden Euro) an Taiwan planen. Peking sieht die Insel als abtrünnige Provinz. Ungeachtet der Warnungen aus Peking vor Konsequenzen traf wenige Stunden vor der Begegnung des Dalai Lama mit Obama der US-Flugzeugträger USS Nimitz planmäßig zu einem Besuch in Hongkong ein.

(Ag. )

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