Armenien-Resolution: Erdogan sagt Schweden-Reise ab

ArmenienResolution Erdogan sagt SchwedenReise
ArmenienResolution Erdogan sagt SchwedenReise(c) EPA (UMIT BEKTAS/POOL)
  • Drucken

Der schwedische Reichstag hat die Massaker an Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord eingestuft. Die Türkei reagiert verstimmt und zieht ihre Botschafterin ab.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat einen für nächste Woche geplanten Besuch in Schweden abgesagt. Er reagierte damit auf eine Resolution des stockholmer Reichstags, die die Massaker an Armeniern im Osmanischen Reich 1915 als Völkermord einstugt. Die Türkei zog auch ihre Botschafterin ab. Tergün Korutürk sagte im Fernsehen, es sei bedauerlich, dass Schwedens Parlamentarier "Historiker spielen". Sie werde Schweden "so schnell wie möglich" verlassen.

Bei der Abstimmung im Reichstag stimmte die sozialdemokratisch geführte Opposition für die Einstufung der Tötung von bis zu 2,5 Millionen Armeniern als Völkermord. Es ergab sich eine Mehrheit von einer Stimme, weil einzelne Abgeordnete aus dem bürgerlichen Regierungslager mit der Opposition stimmten. Außenminister Carl Bildt hatte empfohlen, gegen die Resolution zu stimmen.

Bildt bedauerte die Entscheidung, weil damit der laufende Versöhnungsprozess zwischen der Türkei und Armenien gefährdet werden könne. Wegen einer ähnlichen Resolution aus dem Auswärtigen Ausschuss des US-Repräsentantenhauses hatte es in der vergangenen Woche auch kurzzeitig Verstimmungen zwischen Washington und Ankara gegeben. Die Türkei ist Rechtsnachfolgerin des osmanischen Reiches.

(APA/dpa/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.