Die Hilfsorganisation Roter Halbmond schickt vorläufig doch kein Schiff mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen los. Ägypten habe die Passage durch den Suezkanal nicht genehmigt.
Ein Schiff des iranischen Roten Halbmondes mit Hilfslieferungen für den Gazastreifen hat seine Fahrt am Montag kurzfristig abgesagt. Grund dafür sei, dass die ägyptischen Behörden die Passage durch den Suezkanal nicht genehmigt hätten, teilte die Organisation mit. Die für den Kanal zuständige Schifffahrtsbehörde teilte hingegen mit, bei ihr sei keine iranische Anfrage zur Durchfahrt eingegangen. Generell gebe es dort keine Beschränkungen für iranische Schiffe.
Das Schiff sollte ursprünglich in diesen Tagen vom iranischen Hafen in Bandar Abbas aufbrechen. Nun will die Organisation die Reise auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.
Mit den Lieferungen soll die israelische Blockade des Gazastreifens durchbrochen werden. Israel wirft dem Iran vor, die im Gazastreifen herrschende radikal-islamische Hamas mit Waffen zu beliefern. Die israelische Regierung hat den Iran und auch den Libanon davor gewarnt, Schiffe in Richtung Gaza zu Schicken: "Schiffe aus dem Iran und dem Libanon sind eine feindliche Aktivität eines feindlichen Staates und nicht mehr nur eine Provokation wie bei der anderen Flotte", sagte Außenminister Avigdor Lieberman.
Mehrere internationale Gruppierungen hatten am 31. Mai versucht, mit sieben Schiffen die Seeblockade vor dem Gazastreifen zu brechen. Israelische Soldaten töteten bei der Erstürmung des Flaggschiffes "Mavi Marmara" neun türkische Aktivisten.
(Ag.)