Soldaten plünderten Polens abgestürzten Präsidentenflieger

Abgestuerzten Praesidentenflieger gepluendert Festnahme
Abgestuerzten Praesidentenflieger gepluendert Festnahme(c) REUTERS (SERGEI KARPUKHIN)
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Vier russische Soldaten haben nach dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine Kreditkarten der Opfer gestohlen. Vom Konto eines verunglückten Ministers wurden 1500 Euro abgebucht.

Zwei Monate nach dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine in Russland hat die Justiz in Moskau wegen Plünderung Anklage gegen vier Soldaten erhoben. Die Angehörigen der Luftwaffe hätten gestanden, vier Kreditkarten der Absturzopfer gestohlen. Die Schadenssumme beträgt umgerechnet 1500 Euro.

Das sagte der Sprecher der Ermittlungsbehörde in Moskau, Wladimir Markin, am Dienstag nach Angaben der Agentur Interfax. Die Soldaten, von denen drei einschlägig vorbestraft seien, würden in ihrer Einheit überwacht, seien aber nicht verhaftet worden, hieß es. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu fünf Jahre Lagerhaft.

Laut Markin sind die Soldaten zunächst wegen Diebstahls angeklagt, nicht wegen Plünderung. Russland wolle sich offiziell bei Polen entschuldigen und den Schaden ersetzen. Bei den Beschuldigten seien drei Kreditkarten gefunden worden, eine vierte Karte sei vom Bankautomaten einbehalten worden, sagte der Behördensprecher.

Geld von Minister-Konto abgehoben

Nach polnischen Angaben hatten die vier Luftwaffensoldaten Geld vom Konto von Gedenkstätten-Minister Andrzej Przewiznik abgehoben. Insgesamt habe es elf illegale Geldtransfers gegeben, teilte der polnische Inlandsgeheimdienst ABW am Montag mit. Der erste Zugriff erfolgte demnach bereits 80 Minuten nach dem Absturz.

Bei dem Absturz nahe der westrussischen Stadt Smolensk waren am 10. April Präsident Lech Kaczynski sowie seine Frau Maria und 94 weitere Menschen gestorben.

(Ag.)

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