Die Nachrichtenagentur Reuters hat Bilder von der Stürmung der Gaza-Flotte so geschnitten, dass Waffen in den Händen der Aktivisten nicht mehr sichtbar waren. Reuters bestreitet eine Manipulationsabsicht.
Nach der israelischen Militäraktion gegen die Gaza-Hilfsflotte gibt es nun Aufregung um Fotos von der Aktion. Die Nachrichtenagentur Reuters steht im Verdacht, Bilder manipuliert zu haben, um Israel in ein schlechtes Licht zu rücken.
Reuters veröffentlichte am Dienstag Fotos, auf denen israelische Soldaten an Bord eines der Schiffe zu sehen sind. Dieselben Aufnahmen wurden auch von der Associated Press (AP) veröffentlicht. Blogger entdeckten jedoch Unterschiede zwischen den Aufnahmen: Auf jenen von AP halten Aktivisten Messer in den Händen, außerdem sieht man eine Lacke Blut. Auf jenen von Reuters fehlen diese Teile der Bilder.
Reuters bestreitet, in Manipulations-Absicht gehandelt zu haben. Die Fotos seien wie üblich an den Bildrändern zugeschnitten worden, Als man den Fehler bemerkt habe, seien die ungeschnittenen Versionen sofort nachgereicht worden.
Ähnliche Vorwürfe bereits 2006
Es ist nicht das erste Mal, dass sich Reuters mit Manipulations-Vorwürfen auseinandersetzen muss. Während des Krieges zwischen Israel und dem Libanon 2006 hat der Fotograf Adnan Haji mindestens zwei Bilder aus dem Kriegsgebiet verfälscht: In ein Bild fügte er zusätzliche Bomben ein, in einem anderen verdichtete er die Rauchwolken. Der Fotograf wurde entlassen.
(kron)