Gaza: Schiff mit libyschen Hilfsgütern dreht ab

GREECE LAVRIO GAZA
GREECE LAVRIO GAZA (c) EPA (Stringer)
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Der Kapitän des Solidaritätsschiffes folgt den Aufforderungen der israelischen Marine und steuert einen ägyptischen Hafen an. Die Hilfsgüter sollen nun auf dem Landweg nach Gaza gebracht werden.

Vor der Küste des Gazastreifens ist am Dienstag offenbar eine neue Konfrontation zwischen der israelischen Armee und einem Solidaritätsschiff abgewendet worden. Das aus Libyen kommende Schiff solle nun im ägyptischen Hafen Al-Arish anlegen, teilten ägyptische Behörden am Dienstagabend mit. Die Hilfsgüter sollen auf dem Landweg in den Gazastreifen gebracht werden.

Zuvor hatten israelische Marinesoldaten den Kapitän des Schiffes aufgefordert, nach Ägypten abzudrehen. Die Soldaten seien aber nicht an Bord gegangen, sagte eine Armeesprecherin.

Gaddafi-Sohn als Organisator

Das unter moldawischer Flagge fahrende und auf den Namen "Hope" umgetaufte Schiff hatte am Samstag den griechischen Hafen Lavrio verlassen. Organisator der Reise ist eine Stiftung unter dem Vorsitz von Saif al-Islam Gaddafi. Er ist der Sohn des libyschen Machthabers Muammar Gaddafi. An Bord sollen sich den Organisatoren zufolge zwölf Besatzungsmitglieder und bis zu zehn Aktivisten sowie rund 2000 Tonnen Lebensmittel und Medikamente befinden.

Zunächst hätten der Kapitän und der Vertreter der Hilfsorganisation an Bord die israelische Aufforderung zurückgewiesen, statt Gaza den Hafen Al-Arish anzulaufen, teilte die Gaddafi-Stiftung mit.

Israel hatte bereits am Wochenende angekündigt, dass das Schiff nicht in den Gazastreifen gelassen werde. Israel werde nicht zulassen, dass seine Souveränität verletzt werde, sagte Außenminister Avigdor Lieberman. "Ich sage ganz klar: Kein Schiff wird den Gazastreifen erreichen." Bei einer Militäraktion gegen türkische Schiffe auf dem Weg nach Gaza waren am 3. Mai neun türkische Aktivisten getötet worden.

(APA)

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