Australischer Imam Feiz Muhammad ruft im Internet zur Ermordung des niederländischen Islamkritikers Geert Wilders auf. Er nimmt kein Blatt vor den Mund. Laut Experte ist die Drohung durchaus ernst zu nehmen.
Den Haag. „Enthauptet ihn. Dieser schmutzige, dreckige Politiker aus Holland, packt ihn, seine Schuld und seine Sünden sind bewiesen, enthauptet ihn. Lasst uns Allah darum bitten, diese Erniedrigung zu eliminieren.“ Diese Morddrohung richtet sich ganz konkret an den niederländischen Islamkritiker Geert Wilders. Ausgesprochen wurde sie von dem in Australien ansässigen Imam Feiz Muhammad (40). Der Hassprediger, der zur Ermordung von Geert Wilders im Internet aufruft, nimmt kein Blatt vor den Mund. Er will, dass Geert Wilders umgebracht wird. Und zwar schnell. „Jeder, der den Islam verspottet oder lächerlich macht, muss sterben, egal, ob er Muslim ist oder nicht,“ sagt der Hassprediger in dem Video weiter. Ohne Wilders namentlich zu nennen, sagt er über den niederländischen Politiker weiter, dass er „ein schmutziger holländischer Politiker ist, der teuflischen Dreck“ verbreite.
Das Hassvideo des zum Mord an Wilders aufrufenden australischen Imams ist auf der Website der Amsterdamer Zeitung „De Telegraaf“ zu sehen.
Geert Wilders selbst ist wütend, weil er aus der Zeitung von der Existenz des Hassvideos und der darin ausgesprochenen Morddrohung gegen ihn erfahren musste. Der Rechtspopulist und Islamkritiker fragt: ,,Warum hat man mich seitens der Geheimdienste nicht über diese Bedrohung informiert?“ Geert Wilders gilt als der am meisten bedrohte und gefährdete Politiker der Niederlande. Er wird rund um die Uhr von sechs Bodyguards bewacht, wohnt an einem geheim gehaltenen Ort. Manchmal muss er sogar in Kasernen der niederländischen Armee nächtigen, was ihm nun wahrscheinlich wieder bevorsteht, nachdem diese Hasspredigt mit dem Aufruf, ihn einen Kopf kleiner zu machen, von Imam Feiz Muhammad ausgesprochen wurde.
Ronald Sandee, ehemaliger Mitarbeiter des niederländischen militärischen Abschirmdienstes MIVD und derzeit als Anti-Terror-Berater tätig, rät, die Drohung ernst zu nehmen: „Feiz Muhammad stellt eine große Bedrohung für Geert Wilders, aber auch für die Niederlande insgesamt dar.“
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.09.2010)