Jeder zweite Deutsche gegen Entlassung von Sarrazin

Jeder zweite Deutsche gegen
Jeder zweite Deutsche gegen(c) EPA/Rainer Jensen
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Offenbar finden ausländerfeindliche Thesen in der deutschen Bevölkerung nur wenig Widerspruch. Das zumindest geht aus einer Forsa-Umfrage hervor. Nur 20 Prozent halten Sarrazins Ansichten für inakzeptabel.

Die Hälfte der Deutschen lehnt einer Umfrage zufolge eine Entlassung des umstrittenen Bundesbank-Vorstandmitglieds Thilo Sarrazin ab. Dies ergab eine Forsa-Erhebung für das Magazin "Stern", wie das Blatt am Mittwoch im Voraus mitteilte. Rund ein Drittel der Befragten ist hingegen für eine Abberufung Sarrazins. 16 Prozent hatten bei der Frage keine Meinung.

Ein ähnliches Bild ergab sich laut Erhebung auf die Frage, ob Sarrazin aus der SPD ausgeschlossen werden sollte. 50 Prozent der insgesamt 1005 Befragten halten es für falsch, dass die Partei Sarrazin nicht mehr als Mitglied dulden will. 34 Prozent sagen, es sei richtig, dass die Partei ihn entlassen möchte.

Auch in der Anhängerschaft der SPD überwiegen die Ausschluss-Gegner: 50 Prozent der SPD-Wähler sind gegen einen Parteiausschluss des einstigen Berliner Finanzsenators, nur 43 Prozent befürworten ihn. Insgesamt finden Sarrazins Thesen in der Bevölkerung wenig Widerspruch. 61 Prozent der Befragten stimmten den Äußerungen teilweise zu, 9 Prozent teilten sie sogar ganz. 22 Prozent erklärten, Sarrazins Ansichten seien inakzeptabel. 8 Prozent antworteten mit "weiß nicht".

Vergangene Woche hatte der Vorstand der Bundesbank entschieden, sich von Sarrazin nach dessen Äußerungen über die Integration von Zuwanderern zu trennen. Über die Abberufung muss nun Bundespräsident Christian Wulff entscheiden.

(Ag.)

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