Sarrazin nutzte Bundesbank-Ressourcen für sein Buch

Sarrazin nutzte BundesbankRessourcen fuer
Sarrazin nutzte BundesbankRessourcen fuer(c) EPA (Jensen)
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Der deutsche Bundesbank-Vorstand Sarrazin soll Mitarbeiter für die Recherchen für sein Buch eingesetzt haben. Er behauptet, das Buch als Privatmann geschrieben zu haben,

Der umstrittene deutsche Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin hat sich bei den Recherchen für sein Buch offenbar umfassend der Ressourcen der deutschen Bundesbank bedient. Das berichtet "Die Zeit" am Mittwoch. Demnach nutzte Sarrazin über einen Assistenten die Bibliothek der Frankfurter Notenbank, um sich Material zu besorgen. Außerdem ließ er durch sein Büro bei der Bundesbank Statistiken bei der Berliner Repräsentanz der Industrieländerorganisation OECD bestellen.

Die Bundesbank hatte vergangene Woche die Abberufung Sarrazins beantragt. Über den Antrag muss der deutsche Bundespräsident Christian Wulff entscheiden. Sollte es zu einem Verfahren kommen, könnte die Frage der Nutzung von Bundesbankressourcen eine wichtige Rolle spielen. Denn Sarrazin argumentiert, sein umstrittenes Buch als Privatmann geschrieben zu haben.

Sarrazin-Buch ist Bestseller

Das Interesse an Sarrazins Buch "Deutschland schafft sich ab" hielt unterdessen unvermindert an. Es steht auf Platz eins der Bestseller-Liste der nächsten "Spiegel"-Ausgabe, wie die "Bild"-Zeitung am Mittwoch berichtete. Demnach verdrängte das Buch, das bisher eine Gesamtauflage von 250.000 hat, die Integrationskritik der verstorbenen Jugendrichterin Kirsten Heisig ("Das Ende der Geduld") auf Platz zwei.

In einer aktuellen Forsa-Umfrage lehnten indes 50 Prozent der deutschen Bundesbürger eine Entlassung Sarrazins als Bundesbankvorstand ab.

(Ag.)

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