Russland feuert 100.000 Beamte

Russland feuert 100000 Beamte
Russland feuert 100000 Beamte(c) EPA (ANATOLY MALTSEV)
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Das Beamtenheer blockiere die nötige Modernisierung des Landes, sagt der russische Präsident Dmitrij Medwedjew. Beobachter sehen die Entlassungen als Versuch, Medwedjews Einfluss zu stärken.

Die russische Regierung will mindestens 100.000 Staatsangestellte entlassen. Damit sollen bis 2013 insgesamt 43 Milliarden Rubel (fast 1,1 Milliarden Euro) eingespart werden.

Das Beamtenheer blockiere die nötige Modernisierung des Landes, sagte Präsident Dmitrij Medwedjew am Montag nach Angaben der Agentur Interfax. Die auch im internationalen Vergleich große Zahl von Staatsbediensteten in Russland gilt als eine Machtbasis von Regierungschef Wladimir Putin. Beobachter sehen die Entlassungen daher auch als Versuch Medwedjews, vor der Präsidentenwahl 2012 seinen Einfluss zu stärken.

Finanzminister: "Staatsapparat aufgebläht"

Laut Finanzminister Alexej Kudrin nahm seit 2006 die Zahl der Angestellten landesweit um 130.000 zu. Der Staatsapparat sei aufgebläht und weitgehend uneffektiv, sagte der Finanzminister. Derzeit würden für Staat und Justiz insgesamt 510.000 Beschäftigte arbeiten, hinzu kämen etwa 420.000 Jobs zum Beispiel bei der Polizei. In den kommenden Jahren würden rund ein Fünftel aller Stellen gestrichen, zudem werde ein Einstellungsstopp verhängt.

"Die Haushaltslage lässt keinen anderen Schritt zu", betonte Kudrin. Zuvor hatte bereits die russische Staatspost angekündigt, landesweit mindestens 33.000 ihrer 415.000 Stellen zu streichen.

(Ag.)

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