Italienischer Ex-Minister: "Es ist falsch, schwul zu sein"

Rocco Buttiglione, Vizepr�sident italienisches Abgeordnetenhaus
Rocco Buttiglione, Vizepr�sident italienisches Abgeordnetenhaus(c) Teresa Z�tl (Teresa Z�tl)
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Schon 2004 wurde Rocco Buttiglione nicht EU-Kommissar, weil er Homosexualität als "Sünde" bezeichnete. Nun sorgt ein Interview für Aufregung.

Der italienische Ex-Europaminister, der Christdemokrat Rocco Buttiglione sorgt mit einer Attacke gegen Homosexuelle in seiner Heimat für Aufruhr. In einem Radiointerview erklärte der Präsident der christdemokratischen Partei UDC, dass Homosexualität unmoralisch sei. "Auf politischer und sozialer Ebene bin ich gegen jegliche Diskriminierung gegen Homosexuelle. Vom moralischen Standpunkt denke ich aber, es ist falsch, schwul zu sein. Es gibt aber viele Dinge, die moralisch falsch sind und vom Gesetz nicht verfolgt werden, wie Ehebruch und Steuerhinterziehung", betonte Buttiglione.

Seine Worte lösten heftige Reaktionen aus. Der Präsident der Homosexuellen-Organisation Arcigay, Franco Grillini, warf Buttiglione "Rassismus" vor. Seine erzkonservative UDC sei eine "talibanische Partei". Aurelio Mancuso, Präsident des für die Rechte der Schwulen kämpfenden Verbands "Equality Italia" meinte, Buttigliones Homophobie sei gefährlich.

Buttiglione wurde 2004 als designierter EU-Justizkommissar abgelehnt, weil er bei der Anhörung vor dem EU-Parlament an seiner Auffassung festhielt, Homosexualität sei "Sünde", wenn auch "kein Verbrechen". Zudem hatte der gläubige Katholik erklärt, auch Abtreibung sei eine Sünde.

(APA)

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