"Ghetto-Krise": Türkische Medien verteidigen Tezcan

''Ghetto-Krise'': Türkische Medien verteidigen Tezcan
''Ghetto-Krise'': Türkische Medien verteidigen TezcanSymbolbild türkische Zeitungen (c) AP (Burhan Ozbilici)
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Die sogenannte "Ghetto-Krise" erregt große Aufmerksamkeit in der Türkei. Einige türkische Medien bringen das "Presse"-Interview mit Botschafter Tezcan im Wortlaut und stellen sich hinter ihn.

Der Wirbel um das umstrittene "Presse"-Interview des türkischen Botschafters in Wien, Kadri Ecvet Tezcan, erregt in der türkischen Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit. Mit Überschriften wie "Ghetto-Krise" und "Botschafter-Krise" druckten viele türkische Zeitungen die Nachricht über die österreichischen Proteste gegen Tezcans "Presse"-Interview am Donnerstag auf der Titelseite. Teilweise wurde Unterstützung für den Diplomaten deutlich. Einige Blätter und Internetmedien brachten Tezcans Interview im Wortlaut.

Tezcans "tapferes Herz"

Der Botschafter habe Wien "aufgemischt", meldete die Zeitung "Bugün". In "Hürriyet", der größten Zeitung des Landes, wurde wie in vielen anderen Blättern die Äußerung Tezcans zum Kopftuch zitiert: "Wenn es hier die Freiheit gibt, nackt zu baden, sollte es auch die Freiheit geben, Kopftücher zu tragen."

Die Mehrzahl der Zeitungen beschränkte sich auf eine nachrichtliche Berichterstattung über das Interview, die Kritik in Österreich und die Bemühungen des türkischen Außenministers Ahmet Davutoglu um eine Entschärfung der Krise. Mitunter wurde dabei Unterstützung für den Botschafter sichtbar: Die rechtsgerichtete Zeitung "Takvim" lobte Tezcans "tapferes Herz". Die Oppositionszeitung "Cumhuriyet" kritisierte, Davutoglu habe es versäumt, sich schützend vor den Botschafter zu stellen. Der türkische Außenminister hatte sich am Mittwoch ausweichend zu der Frage geäußert, ob Tezcan nach der Affäre auf seinem Posten bleiben könne.

(APA)

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