Seoul startet ein großes Militärmanöver, Pjöngjang antwortet mit Kriegsrhetorik: Man sei bereit, einen "Heiligen Krieg" zu führen.
Die südkoreanischen Streitkräfte haben Donnerstag früh das bisher umfrangreichste Militärmanöver begonnen. Nordkorea drohte daraufhin mit dem Einsatz von Atomwaffen. Die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA zitierte Verteidigungsminister Kim Yong-chun mit den Worten, die Volksarmee sei bereit, einen "Heiligen Krieg" zu führen und dabei atomare Abschreckungsmittel einzusetzen.
Das groß angelegte Manöver Südkoreas begann dicht an der Waffenstillstandslinie mit scharfer Munition. Bei der Übung in der Region Pocheon nördlich von Seoul sollten unter anderem Panzer, Kampfflugzeuge und Raketenwerfer eingesetzt werden. Nordkorea verurteilte das Manöver als "Provokation" und "Beleidigung".
ie südkoreanische Militärübung war als Reaktion auf den nordkoreanischen Artilleriebeschuss angesetzt worden, bei dem vor genau einem Monat zwei südkoreanische Soldaten und zwei Bauarbeiter auf der Insel Yeonpyeong ums Leben gekommen waren. Die Kriegsmarine hielt zudem ein Manöver zur U-Boot-Bekämpfung an der Ostküste ab.
Der südkoreanische Präsident Lee Myung-bak kündigte im Falle neuerlicher nordkoreanischer Angriffe eine "harte Antwort" an. "Ich war der Meinung, dass wir den Frieden sichern können, wenn wir Geduld haben, aber das war nicht der Fall", sagte Lee bei einem Truppenbesuch an der Grenze.
China: "Ruhe bewahren"
China, Nordkoreas Schutzmacht, rief am Donnerstag zur Zurückhaltung auf. "Die gegenwärtige Situation bleibt hoch kompliziert und heikel", sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking. "Wir appellieren an die beteiligten Partien, Ruhe zu bewahren, Zurückhaltung zu üben und eine verantwortungsbewusste Haltung einzunehmen."
(Red.)