"Angst vor dem Krieg hat noch nie geholfen"

Chinas President Hu Jintao delivers a speech in Beijings President Hu Jintao delivers a speech in Beijing
Chinas President Hu Jintao delivers a speech in Beijings President Hu Jintao delivers a speech in Beijing(c) REUTERS (Jason Lee)
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Die Entspannungspolitik ist "gescheitert": Südkoreas Präsident droht Nordkorea mit unerbittlicher Vergeltung, das Regime in Pjöngjang erneut mit einem "heiligen Atomkrieg".

Südkoreas Präsident Lee Myung-bak hat für den Fall einer erneuten Provokation durch Nordkorea mit „unerbittlicher Vergeltung" gedroht. In einer Radioansprache sagte der Staatschef am Montag, dass er einen Krieg mit dem kommunistischen Nachbarn nicht fürchte: "Angst vor dem Krieg hat noch nie dabei geholfen, einen Krieg zu vermeiden".

"Unsere Geduld hat Grenzen"

Die Führung in Pjöngjang drohte ihrerseits zum wiederholten Male mit einem "heiligen" Atomkrieg gegen den Süden. In einem von der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Kommentar wurden die südkoreanischen Militärmanöver am Montag als "rücksichtslose Provokation" verurteilt, die in der Selbstzerstörung des Südens enden könnten. "Unsere Geduld hat Grenzen", hieß es.

Den größten Teil seiner Ansprache verwendete Lee darauf, seine härtere Linie gegenüber dem Norden zu bekräftigen. "Wir sind zu der Erkenntnis gelangt, dass der Krieg nur vermieden und der Frieden nur gesichert werden kann, wenn wir solchen Provokationen mit einer starken Antwort begegnen", sagte er. Die Südkoreaner rief der Staatschef zur Einheit in Fragen der nationalen Sicherheit auf und warnte, der Norden würde jede Uneinigkeit zu seinem Vorteil ausnutzen.

Südkorea hat seit dem Angriff der nordkoreanischen Streitkräfte auf die Insel Yeonpyeong eine Reihe von Manövern durchgeführt, um Einsatzbereitschaft zu demonstrieren. Für Montag kündigte das Verteidigungsministerium in Seoul den Beginn maritimer Schießübungen an.

Entspannungspolitik "gescheitert"

Lee betrachtet nach eigenem Bekunden die Entspannungspolitik seiner Vorgänger Kim Dae-jung und Roh Moo-hyun gegenüber Nordkorea als „gescheitert". Der verstorbene Präsident Kim Dae-jung hatte 2000 für seine "Sonnenschein-Politik" zur Aussöhnung und wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Ziel der Wiedervereinigung der geteilten Halbinsel den Friedensnobelpreis erhalten.

(Ag.)

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