In der tunesischen Hauptstadt kam es in der Nacht auf Montag erneut zu Zusammenstößen zwischen Regierungsgegnern und der Polizei. Die Demonstranten warfen Flaschen und Steine auf die Polizei.
Tunis. Gegner der tunesischen Übergangsregierung von Ministerpräsident Mohammed Ghannouchi haben sich erneut Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Vor dem Amtssitz Ghannouchis in der Hauptstadt Tunis warfen Demonstranten am Montagmorgen Flaschen und Steine auf die Polizei. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein.
Hunderte Tunesier hatten zuvor einer nächtlichen Ausgangssperre getrotzt und für den Rücktritt der Übergangsregierung demonstriert. Vor Ghannouchis Amtssitz bauten sie Zelte auf und rollten Schlafsäcke aus. Viele der Demonstranten waren am Wochenende als Teil eines "Karawane der Freiheit" genannten Protestzuges aus den armen Regionen Zentraltunesiens nach Tunis gekommen. Dort hatten vor einigen Wochen die Unruhen begonnen, die zum Sturz von Staatschef Zine el Abidine Ben Ali geführt hatten.
In Schulen wird wieder unterrichtet
Chaos auf den Straßen
Ben Ali war am 14. Jänner nach mehr als zwanzig Jahren an der Macht ins saudi-arabische Exil geflüchtet. Doch auch die Übergangsregierung wird von vielen Tunesiern nicht akzeptiert, weil Vertreter der alten Garde weiter Schlüsselpositionen einnehmen. So führte Ministerpräsident Ghannouchi bereits unter Ben Ali elf Jahre die Regierung.
Erstmals seit dem Sturz von Ben Ali sollte an Tunesiens Schulen am Montag wieder unterrichtet werden. Einige Einrichtungen blieben aber geschlossen, weil die Lehrer gegen die Übergangsregierung streikten.
Im Zuge der Umbildung des vom geflüchteten Präsidenten Zine al-Abdine Ben Ali aufgebauten Polizei- und Überwachungsapparates gibt es in den Regionen bedeutende personelle Änderungen.
Rached Ghannouchi hatte 22 Jahre im Exil gelebt. Nach dem Sturz des tunesischen Diktators Ben Ali hatte er seine Rückreise angekündigt. Ghannouchi floh 1989, als die Verfolgung von Islamisten in Tunesien begann.
Trotz umstrittener Nähe zum Clan von Tunesiens gestürzten Diktator Ben Ali muss die französische Außenministerin Michèle Alliot-Marie nicht zurücktreten. Der Fall ist abgeschlossen“, so Sarkozy-Sprecher Baroin.
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