Demonstranten in Tunesien haben sich trotz des nächtlichen Ausgangsverbots vor dem Regierungssitz in der Hauptstadt Tunis versammelt.
Die zweite Nacht in Folge haben Demonstranten in der tunesischen Hauptstadt Tunis einer nächtlichen Ausgangssperre getrotzt und gegen die Übergangsregierung protestiert. Hunderte Demonstranten blieben am Montagabend nach in Kraft treten der Ausgangssperre vor dem Amtssitz von Ministerpräsident Mohamed Ghannouchi versammelt und bereiteten sich darauf vor, die Nacht im Freien zu verbringen.
Die Demonstranten, viele von ihnen aus den ärmlichen ländlichen Regionen zu den Protesten nach Tunis gekommen, hatten bereits die Nacht zum Montag vor dem Regierungssitz verbracht, ohne dass die Armee einschritt.
Am Montagnachmittag hatte der tunesische Armeechef Rachid Ammar die Demonstranten in einer Ansprache zum Gehen aufgefordert, ihnen aber gleichzeitig seine Solidarität bekundet. "Eure Forderungen sind legitim. Aber ich hätte gerne, dass dieser Platz sich leert, damit die Regierung arbeitet - diese Regierung oder eine andere." Er hatte dabei die Armee als "Garant der Revolution" bezeichnet.
(APA)