Angst vor CIA: Assange verkleidete sich als alte Dame

Assange verkleidete sich Angst
Assange verkleidete sich Angst(c) REUTERS (ANDREW WINNING)
  • Drucken

Eine neue Biographie über den Wikileaks-Gründer berichtet von einem sonderbaren Täuschungsmanöver.

Wegen der befürchteten Überwachung durch den US-Geheimdienst CIA soll Wikileaks-Gründer Julian Assange einer neuen Biographie zufolge zu einem sonderbaren Täuschungsmanöver gegriffen haben. Der 39-jährige Australier habe sich als alte Dame verkleidet, weil er sich von CIA-Agenten verfolgt gefühlt habe, heißt es in am Montag in London veröffentlichten Auszügen von "Wikileaks: Inside Julian Assange's War on Secrecy" (Wikileaks: Einblick in Julian Assanges Krieg gegen die Geheimhaltung). Das Buch wurde von zwei Journalisten der britischen Zeitung "The Guardian" geschrieben.

"Sie können sich nicht vorstellen, wie komisch das gewesen ist", sagte Wikileaks-Mitarbeiter James Ball demnach den Autoren. "Mehr als zwei Stunden lang blieb er als alte Frau verkleidet." Dabei habe es keine ersichtlichen Anzeichen für eine geheimdienstliche Verfolgung gegeben. Die ungewöhnliche Episode habe sich während eines Aufenthalts von Assange in Großbritannien abgespielt, heißt es in den Auszügen der Biographie.

Assange ist der Kopf der Enthüllungsplattform Wikileaks, die im vergangenen Jahr geheime US-Unterlagen zu den Einsätzen in Afghanistan und im Irak sowie Depeschen der US-Diplomatie im Internet veröffentlicht hat. Damit zog er den Zorn der Regierung in Washington auf sich. Die USA prüfen rechtliche Schritte gegen den Australier.

Assange steht derzeit in Großbritannien unter Hausarrest. Gegen den 39-jährigen wird in Schweden wegen Verdachts der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung ermittelt. Assange sieht die Vorwürfe als Teil eines Komplotts gegen ihn und befürchtet eine Ausweisung in die USA.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Philip Crowley
Außenpolitik

Clintons Sprecher stolpert über Kritik an Pentagon

Crowley hatte die Behandlung des mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Manning in der Militärhaft als "lächerlich und dumm" bezeichnet. Jetzt reichte der 59-Jährige seinen Rücktritt ein.
Wikileaks-Informant Manning
Außenpolitik

Anwalt: Wikileaks-Helfer musste nackt in Zelle ausharren

Der Verteidiger von Bradley Manning wirft den Behörden "entwürdigende Behandlung" des mutmaßlichen Wikileaks-Informanten vor. Assange bezeichnet den US-Soldaten als "Helden".
Assange legt Berufung gegen Auslieferung ein
Außenpolitik

Assange legt Berufung gegen Auslieferung ein

Das Londoner Gericht hat nun 40 Tage Zeit um zu entscheiden, ob der Wikileaks-Gründer tatsächlich an Schweden ausgeliefert wird.
Steven Spielberg will Leben
Film

Hollywood-Studio will Julian Assanges Leben verfilmen

Steven Spielbergs Studio "Dreamworks" hat die Rechte an zwei Büchern über den Wikileaks-Gründer erworben. Wer Assange spielen soll, steht noch nicht fest.
USA erweitern Anklage gegen Wikileaks-Informanten
Außenpolitik

USA erweitern Anklage gegen Wikileaks-Informanten

Die Militärjustiz legt gegen den mutmaßlichen Wikileaks-Informanten Bradley Manning 22 neue Anklagepunkte vor, darunter auch "Unterstützung des Feindes". Manning soll US-Depeschen weitergeleitet haben.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.