Nord- und Südkorea wollen Militärgipfel abhalten

Nord Suedkorea wollen Militaergipfel
Nord Suedkorea wollen Militaergipfel(c) REUTERS (YONHAP)
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Zwei Monate nach dem Beschuss einer südkoreanischen Insel gibt es zwischen beiden Staaten wieder versöhnlichere Töne. Indessen wurde bekannt, dass Nordkorea eine weitere geheime Atomanlage hat.

Gut zwei Monate nach dem Beschuss einer südkoreanischen Insel durch den verfeindeten Norden gibt es zwischen beiden Staaten wieder versöhnlichere Töne. Der südkoreanische Präsident Lee Myung Bak stellte am Dienstag ein Treffen hochrangiger Regierungsvertreter in Aussicht. "Es kann ein Gipfeltreffen geben, falls Bedarf besteht", sagte Lee in einem Fernsehinterview.

Bereits am Dienstag in einer Woche sollen sich Vertreter der beiden Streitkräfte treffen, um weitere Gespräche, etwa auf Ministerebene, vorzubereiten. Das Treffen in der kommenden Woche ist der erste Dialog der beiden Staaten seit September 2010.

Offiziell im Kriegszustand

Das Verhältnis der beiden Staaten war bereits wegen des Unterganges des südkoreanischen Kriegsschiffes "Cheonan" angespannt. Nach dem Beschuss der Insel Yeonpyeong im November drohte Südkorea mit schweren Vergeltungsaktionen. Bei den Vorfällen, für die der Süden den kommunistischen Norden verantwortlich macht, kamen insgesamt etwa 50 Menschen ums Leben.

Die beiden Staaten befinden sich auch 60 Jahre nach dem Koreakrieg offiziell noch immer im Kriegszustand. Sorge bereitet Südkorea und den USA auch das nordkoreanische Atomprogramm. Verhandlungen darüber ließ Nordkorea Ende 2008 platzen.

Weitere Atomanlage in Nordkorea

Ein UNO-Expertengremium forderte unterdessen eine bessere Umsetzung der Sanktionen gegen Nordkorea. Nach Ansicht der Gruppe könnte der Staat mehr Atomanlagen betreiben als bisher bekannt. Der vertrauliche Bericht wurde für den Sicherheitsrat erstellt, wie Reuters von UNO-Diplomaten erfuhr.

Grundlage des Berichts ist demnach die Aussage des US-Wissenschaftlers Siegfried Hecker, der im November die Anlage in Yongbyon besuchen durfte. Hecker gab anschließend zu Protokoll, dass die Zentrifugen der dortigen Urananreicherungsanlage bereits zuvor in einer anderen Anlage in Betrieb gewesen sein müssen.

Die Arbeiten an dieser Anlage habe die kommunistische Führung des Landes in den 1990er Jahren aufgenommen, ohne damit Verdacht zu erregen. Beim Bau dieser geheimen Anlage müsse Pjöngjang zudem Hilfe vom Ausland erhalten haben.

(APA)

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