Das Hauptquartier des Militärbündnisses wird in Brüssel neu errichtet. Erstmals werden die offiziell Kosten dafür offiziell beziffert. Die Wirtschaftskrise habe den Bau billiger gemacht als geplant.
Ihr neues Hauptquartier in Brüssel wird die Nato voraussichtlich rund eine Milliarde Euro kosten. Die Summe wurde am Montag erstmals offiziell bekanntgegeben. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sagte, man liege damit unter den bisher veranschlagten Kosten, da die Wirtschaftskrise die Preise im Bausektor nach unten gedrückt habe. Zuletzt war von einer Summe von etwa 1,2 Milliarden Euro die Rede gewesen.
Platzmangel
Seit dem Jahr 1967 residiert die Nato in einer Zentrale in Brüssel-Evere, die eigentlich nur als vorübergehende Lösung gedacht war. Der erste Hauptsitz in Paris hatte zuvor auf Anweisung des damaligen französischen Präsidenten Charles de Gaulle aufgegeben werden müssen. Aus den damals fünfzehn Mitgliedern sind inzwischen aber 28 geworden, so dass der Platz nicht mehr ausreicht.
Die Nato hat sich eigentlich einen drastischen Sparkurs verordnet. Die Zahl der Hauptquartiere und der Beschäftigten soll sinken. "In den vergangenen zwei Jahren sind die Verteidigungsausgaben der europäischen Nato-Mitglieder um rund 45 Milliarden Dollar (rund 33 Milliarden Euro) geschrumpft", betonte Rasmussen am Montag. "Das entspricht dem gesamten jährlichen Verteidigungshaushalt in Deutschland."
(APA)