Der wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in österreichischer Auslieferungshaft sitzende bosnische Ex-General Jovan Divjak kommt gegen eine Kaution von einer halben Million Euro frei.
Der in Korneuburg inhaftierte bosnische Ex-General Jovan Divjak kommt gegen die Erlegung einer Kaution auf freien Fuß. Das Geld ist Dienstagnachmittag auf dem Gerichtskonto eingegangen, sagte die Mediensprecherin des Landesgerichts Korneuburg, Christa Zemanek. Gegen 17 Uhr wurde der 73-Jährige freigelassen.
Kanton Sarajevo bringt Kaution auf
Die Auslieferungshaft werde aufgehoben, über die Auslieferung muss das Gericht Korneuburg aber weiterhin entscheiden, schilderte Zemanek die Situation. Am Nachmittag war eine Kaution in der Höhe von 500.000 Euro festgesetzt worden. Bosnischen Medienberichten zufolge soll das Geld von der Regierung des Kantons Sarajevo kommen. Divjak war am 3. März am Flughafen Wien-Schwechat aufgrund eines Haftbefehls aus Serbien festgenommen worden. Ihm wird die Mitverantwortung für Kriegsverbrechen in Sarajevo Anfang Mai 1992 vorgeworfen.
Ex-General muss in Österreich bleiben
Divjak müsse den Pass abgeben und sich weiterhin in Österreich aufhalten müssen, um mit den österreichischen Behörden zusammenzuarbeiten, hatte Zemanek erklärt. Der 73-Jährige habe ein diesbezügliches Gelöbnis abgelegt.
Divjak soll vorerst in der bosnischen Botschaft in Wien untergebracht werden, meldete die Tageszeitung "Dnevni avaz". Laut anderen bosnischen Medien wollte sich der bosnische Botschafter in Wien, Haris Hrle, über die künftige Unterkunft Divjaks jedoch nicht äußern.
Die Bereitstellung der Finanzmittel wurde laut bosnischen Medien bei einer Sondersitzung der Regierung des Kantons Sarajevo beschlossen. Der vom Korneuburger Gericht bereits am Nachmittag genannte Betrag von 500.000 Euro wurde in den Berichten aber nicht genannt.
(APA)