Bahrain: Polizei schießt auf Hunderte Demonstranten

(c) AP (Hadi Mizban)
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Die Polizei setzt in einem schiitischen Dorf Tränengas gegen Regimegegner ein, die das Demonstrationsverbot ignorieren. Dann fallen Schüsse. Die UNO ortet massive Verletzungen von Menschenrechten.

In Bahrain haben Sicherheitskräfte am Donnerstag das Feuer auf Hunderte Oppositionelle eröffnet, die westlich der Hauptstadt Manama trotz Demonstrationsverbots protestieren wollten. Nach Angaben von Aktivisten vor Ort schossen Polizisten mit Schrotflinten auf die Demonstranten in dem schiitischen Dorf Deih und setzten Tränengas gegen sie ein. Zuvor waren in der Nacht sechs teils ranghohe Aktivisten der Opposition festgenommen worden.

Am Ortseingang waren Polizisten postiert, die Tränengas abfeuerten. Dann fielen Schüsse. Mehrere Polizeifahrzeuge blockierten zudem die Straße zum Nachbardorf. Bei den Protesten in Deih handelte es sich laut Augenzeugen um eine spontane Demonstration, die Behörden hatten am Mittwoch sämtliche Proteste und Sitzblockaden im ganzen Land verboten. Nach Angaben des Staatsfernsehens wurde zudem die nächtliche Ausgangssperre ausgeweitet, sie galt nun von 20 Uhr bis 04 Uhr morgens Ortszeit.

UNO: Verletzungen gegen Menschenrechte

UNO-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay sieht in Bahrain massive Verletzungen der Menschenrechte und hat die Verantwortlichen vor Konsequenzen gewarnt. "Uns liegen alarmierende Anrufe und E-Mails von zahlreichen Personen in Bahrain vor, die über das Vorgehen der Streitkräfte entsetzt sind", schrieb Pillay am Donnerstag in Genf.

Bereits am Am Mittwoch hatten die Sicherheitskräfte den Perlenplatz in der Hauptstadt Manama mit Hilfe von Panzern und Tränengas geräumt, dabei wurden laut Opposition und Behörden drei Demonstranten und zwei Polizisten getötet. Am Donnerstag herrschte in Manama eine angespannte Situation. Banken und viele Geschäfte sowie Schulen blieben geschlossen, im Finanzviertel der Stadt waren Polizisten zu sehen.

(Ag.)

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