Afghanistan will von Bin Ladens Versteck gewusst haben

Afghanischer Geheimdienst hat von Bin Ladens Versteck gewusst
Afghanischer Geheimdienst hat von Bin Ladens Versteck gewusst (c) AP (Anjum Naveed)
  • Drucken

Der frühere afghanische Geheimdienstchef behauptet, er habe Pakistan schon vor Jahren Hinweise auf das Versteck des Terrorführers gegeben.

Der frühere afghanische Geheimdienstchef hat nach eigenen Angaben seit Jahren gewusst, dass Osama binLaden sich in Pakistan versteckte. Amrullah Saleh sagte dem US-Fernsehsender CBS in einem Interview, das am Sonntag ausgestrahlt wurde, er habe den pakistanischen Behörden vor vier Jahren entsprechende Hinweise gegeben, sei aber abgewiesen worden.

Saleh erklärte, der afghanische Geheimdienst habe angenommen, dass BinLaden sich in der pakistanischen Stadt Mansehra versteckt hatte. Die Stadt liegt rund 20 Kilometer von Abbottabad entfernt, wo BinLaden schließlich von einer US-Kommandoeinheit getötet wurde.

Saleh ist ein prominenter Kritiker der Bemühungen des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai, Friedensverhandlungen mit den Taliban aufzunehmen.

Er sagte CBS, die USA sollten Pakistan als feindlich gesinntes Land betrachten. Die Regierung nehme das Geld aus Washington, kooperiere aber nicht im Kampf gegen den Terrorismus und trage zur Verbreitung von Atomwaffen bei.

John Kerry verteidigt Geheimoperation

Am Dienstag reiste US-Senator und Ex-Präsidentschaftskandidat John Kerry nach Pakistan und verteidigte dort die US-Geheimoperation gegen Bin Laden. Die "extreme Geheimhaltung" sei notwendig gewesen, um das Leben der Beteiligten zu schützen und den Erfolg des Vorhabens in Abbottabad zu sichern, sagte Kerry in Islamabad. Selbst in den USA sei nur eine Handvoll hochrangiger Regierungsvertreter informiert gewesen. Der Einsatz war vom pakistanischen Parlament scharf verurteilt worden. Kerry wollte sich zwar nicht entschuldigen, aber für Verständnis werben.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.