Syrische Oppositionelle besuchen Strache in Wien

Syrische Oppositionelle besuchen Strache in Wien
Syrische Oppositionelle besuchen Strache in WienFP-Chef Heinz-Christian Strache (c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Vertreter der syrischen Opposition treffen sich am Dienstag mit FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. Der israelische Vize-Minister Ayoob Kara sei ebenfalls beim Treffen dabei.

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache trifft sich am Dienstag angeblich mit fünf syrischen Oppositionellen in der Wiener FPÖ-Zentrale. Auch der israelische Vize-Minister Ayoob Kara, der bereits einmal in Österreich war, sei mit dabei, berichtete die Tageszeitung "Österreich" (Dienstag-Ausgabe). FPÖ-Sprecher Karl-Heinz Grünsteidl bestätigte den Bericht. Die Ergebnisse des Treffens würden am Mittwoch bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben.

"Von Premier Netanyahu persönlich entsandt"

Um welche syrischen Oppositionellen es sich handelt, konnte Grünsteidl nicht sagen. Der Wiener FPÖ-Politiker David Lasar, der das Treffen mit eingefädelt habe, erklärte laut der Zeitung: "Kara wurde von Premierminister Netanyahu persönlich entsandt." In den Gesprächen solle es um ein Syrien nach dem Regime von Präsident Bashar al-Assad gehen.

"Wir werden da initiativ, weil Europa bei diesem Land nicht länger wegschauen darf. Immerhin ist Syrien mit mindestens 2500 Giftgas-Raketen bestückt, die jederzeit auf Europa gerichtet werden können. Es wäre fatal, wenn das in die falschen Hände käme", erklärte Lasar, nicht amtsführender Stadtrat und Mitglied der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG).

Karas Österreich-Aufenthalt im Dezember der Vorjahres in Kärnten und Wien auf FPÖ-Einladung war offenbar nur mit dem israelischen Parlament abgesprochen, nicht aber mit dem Außenministerium in Jerusalem oder der Botschaft in Wien. Wegen der FPÖ-Kontakte zeigte sich die IKG damals empört und legte die Entlassung Karas nahe. Kara traf damals Strache, den FPÖ-Europaabgeordneten Andreas Mölzer sowie den Kärntner Landeshauptmann Gehard Dörfler (FPK).

Kara bedankte sich bei seinem Österreich-Besuch bei der FPÖ "für die Unterstützung in der Gaza-Flotten-Krise". Angehörige einer israelischen Eliteeinheit hatten 2010 bei einer Kommandoaktion gegen eine Hilfsflotte für den palästinensischen Gazastreifen in internationalen Gewässern acht türkische Palästina-Solidaritätsaktivisten und einen türkisch-amerikanischen Doppelstaatsbürger an Bord des Schiffes "Mavi Marmara" getötet. Dies führte zu schweren Irritationen zwischen der Türkei und Israel.

Kara ist Vize-Minister für die Entwicklung des Negev und Galiläas. Der Knesset-Abgeordnete gehört zu Netanyahus rechtsgerichteter Likud-Partei. Kara ist Druse. Die Drusen sind eine im 11. Jahrhundert entstandene islamische Sekte.

(Ag.)

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