Außenminister Spindelegger hat in Wien seinen israelischen Amtskollegen Lieberman empfangen. "Wir haben genug Probleme im Nahen Osten", sagt Lieberman zur geplanten Gaza-Hilfsflotte.
"Wir haben genug Probleme im Nahen Osten. Es ist unnötig, neue Konflikte zu schaffen." Das sagte der israelische Außenminister Avigdor Lieberman am Donnerstag in Wien über die geplante internationale Gaza-Hilfsflotte.
Nach einem Treffen mit VP-Außenminister Michael Spindelegger betonte Lieberman, dass Israel den Organisatoren der Flotte angeboten habe, ihre Hilfsgüter auf "akzeptablem Weg" in das isolierte Gebiet zu schaffen. Als Beispiel nannte er den israelischen Hafen Ashdod oder den ägyptischen Hafen El Arish anzusteuern.
"Österreicher sollten davon Abstand nehmen"
Spindelegger betonte, man habe die österreichischen Aktivisten vor einer Teilnahme an der Gaza-Flotte gewarnt. Die Gruppe unter der Führung des Publizisten Leo Gabriel "sollte davon Abstand nehmen". Letztlich könne man aber eine Teilnahme auch nicht verhindern.
Zu einer möglichen Anerkennung eines Palästinenser-Staates durch Österreich sagte Spindelegger, man strebe eine gemeinsame EU-Vorgangsweise an. "Wir werden uns erst im letzten Augenblick entscheiden". Schließlich gebe es vielleicht noch die Möglichkeit, den Nahost-Friedensprozess wieder in Gang zu bringen.
Die Gaza-Hilfsflotte soll sich am Donnerstag oder Freitag vor der Küste von Kreta versammeln. Sie will die von Israel verhängte Blockade des palästinensischen Gazastreifens durchbrechen. Rund 300 pro-palästinensische Aktivisten sowie 35 Journalisten aus 22 Ländern wollen sich an der Aktion beteiligen.
Im Vorjahr waren bei einer israelischen Militäraktion gegen die erste Gaza-Flotte neun türkische Aktivisten getötet worden.
(APA)