Attentat am Frankfurter Flughafen: Anklage erhoben

Anschlag auf Frankfurter Flughafen: Anklage erhoben
Anschlag auf Frankfurter Flughafen: Anklage erhoben(c) EPA (Boris roessler)
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Die deutsche Staatsanwaltschaft wirft dem 21-jährigen Kosovo-Albaner zweifachen Mord und versuchten dreifachen Mord vor.

Die deutsche Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen den mutmaßlichen Attentäter vom Frankfurter Flughafen erhoben. Der 21-jährige Kosovo-Albaner soll im März zwei US-Soldaten aus radikal-islamischen Beweggründen getötet haben. Außerdem hat er der Anklage zufolge versucht, drei weitere Angehörige der US-Armee zu ermorden und dabei zwei von ihnen lebensgefährlich verletzt.

Die Behörde klagte den Mann wegen zweifachen Mordes sowie versuchten dreifachen Mordes in Tateinheit mit schwerer und gefährlicher Körperverletzung beim Oberlandesgericht Frankfurt an. Es handle sich bei dem Fall um schwere staatsgefährdende Gewalttaten von besonderer Bedeutung. Hinweise auf weitere Tatbeteiligte oder eine Mitgliedschaft des Verdächtigen in einer Terrorgruppe gebe es nicht.

Täter noch am Flughafen festgenommen

Der mutmaßliche Einzeltäter hatte am Nachmittag des 2. März auf die unbewaffneten US-Soldaten geschossen, als sie gerade dabei waren, einen Bus am Frankfurter Flughafen zu besteigen. Er tötete zwei von ihnen mit Kopfschüssen, einer der lebensgefährlich verletzten Soldaten erblindete auf einem Auge. Der dritte angegriffene Soldat kam nur davon, weil die Waffe des mutmaßlichen Attentäters Ladehemmung hatte. Die Soldaten waren im Rahmen des ISAF-Mandats nach Afghanistan unterwegs.

Die Bundespolizei nahm den Mann noch auf dem Flughafen fest. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Wie die Staatsanwaltschaft erklärte, hatte sich der Angeklagte am Vortag des Attentats im Internet ein Propagandavideo über die angeblichen Vergewaltigungen muslimischer Frauen durch ausländische Soldaten angesehen. Daraufhin habe er den Vorsatz gefasst, möglichst viele Soldaten mit dem Einsatzziel Afghanistan zu töten.

(Ag.)

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