KGB-Mann entzweit Litauen und Österreich

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Ein ehemaliger russischer KGB-Offizier sorgt für eine diplomatische Verstimmung zwischen Österreich und Litauen. Die Behörden in Wien-Schwechat ließen den in Vilnius gesuchten russischen Oberst wieder frei.

Wien/Vilnius/Ag. Ein ehemaliger russischer KGB-Offizier sorgt für Verstimmung zwischen Österreich und Litauen. Der 62-jährige Michail G. war am Donnerstag in Wien-Schwechat auf Basis eines von Litauen beantragten europäischen Haftbefehls festgenommen worden. Weil die von Vilnius gelieferten Informationen laut Wiener Außenministerium nicht präzise genug waren, wurde er aber wieder freigelassen. G. wird vorgeworfen, 1991 an Kämpfen gegen Aufständische in Vilnius beteiligt gewesen zu sein – damals errang Litauen gegen den Widerstand Moskaus die Unabhängigkeit.

Litauens Premier Andrius Kubilius warf Wien „Missachtung europäischer Solidarität“ vor, das Außenministerium kündigte für Montag eine Protestnote an, die Vilniuser Staatsanwaltschaft eine Beschwerde bei der europäischen Justizbehörde „Eurojust“.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.07.2011)

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