Die US-Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal um 1,3 Prozent, allgemein war mit 1,8 Prozent gerechnet worden.
Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal überraschend schwach gewachsen und hat an den internationalen Finanzmärkten für Abschläge gesorgt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltgrößten Volkswirtschaft stieg von April bis Juni zwar mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 1,3 Prozent, wie das Handelsministerium am Freitag nach vorläufigen Berechnungen mitteilte.
Analysten hatten für das zweite Quartal im Schnitt aber mit einem annualisierten Anstieg von 1,8 Prozent gerechnet. Zudem revidierte die Behörde das Wachstum aus dem ersten Quartal auf 0,4 Prozent nach unten. Ursprünglich war ein Plus von 1,9 Prozent gemeldet worden. Im vierten Quartal 2010 hatte die Konjunktur nur um 2,3 (bisher gemeldet: 3,1) Prozent zugelegt.
Dax und Ölpreis fallen
Der deutsche Aktienleitindex Dax weitete nach den überraschend schwachen Daten seine Verluste aus, der Goldpreis zog an und der Ölpreis fiel.
Derzeit verhindert vor allem der schwache Arbeitsmarkt ein stärkeres Wachstum. Zuletzt hatte die US-Notenbank betont, dass die Erholung zu Anfang des zweiten Halbjahres an Tempo verloren habe. Sollte sich die Konjunktur in den USA stärker abkühlen als erwartet, dürfte dies auch die globale Wirtschaft bremsen.
Weltweit sorgen sich die Finanzmärkte derzeit vor allem über ein hausgemachtes Problem, das die US-Politik bisher nicht lösen konnte: Republikaner und Demokraten ringen erbittert um eine Anhebung der Schuldenobergrenze des Landes. Sollte dies bis zum Dienstag nicht gelingen, drohen Turbulenzen an den internationalen Märkten und die USA könnten ihr Top-Rating als Schuldner verlieren.
(APA)