Assad lobt syrische Armee für Massaker

Assad lobt syrische Armee für Massaker
Assad lobt syrische Armee für MassakerZivilist geht offenbar vor dem Beschuss der Armee in Deckung (c) Reuters
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Syriens Präsident Bashar al-Assad zeigt sich stolz über die blutige Niederschlagung der Proteste in der Stadt Hama. Er würdigte dabei die Armee und ihre "Loyalität zum Volk".

Massaker in Widerstandshochburg Hama
Massaker in Widerstandshochburg Hama(c) APA (Walter Longauer)

Einen Tag nach der blutigen Niederschlagung von Protesten in der syrischen Stadt Hama hat sich Präsident Bashar al-Assad demonstrativ hinter die Armee gestellt und ihre Arbeit gelobt. Andernorts geht die Offensive gegen Bürger weiter.

Das Militär habe seine "Loyalität zu seinem Volk, seinem Land und seinem Glauben unter Beweis gestellt", sagte Assad laut der amtlichen Nachrichtenagentur Sana am Montag in einer Rede zum 66. Jahrestag der Gründung der syrischen Armee.

"Neue Episode des Komplotts"

Die "Bemühungen und Opfer" der Soldaten würden künftig "bewundert" werden, sagte Assad. Dank dieser Opfer habe die Armee das Ziel erreicht, "die Feinde des Landes auszumerzen, den Aufruhr zu beenden und Syrien zu bewahren".

Er sei davon überzeugt, dass Syrien in der Lage sei, auch "diese neue Episode des Komplotts" zu zerschlagen, sagte Assad dem Bericht zufolge weiter. Den Aufrührern gehe es darum, das Land "zerstückeln". Der Aufstand in Syrien sei zudem nur das Vorspiel für eine "Aufspaltung der ganzen Region in kleine Staaten, die sich gegenseitig bekämpfen". Die syrische Regierung sei so "entschlossen wie nie zuvor", ihre Politik fortzusetzen.

Panzer gegen Demonstranten

Die Lage in Syrien hatte sich am Sonntag dramatisch zugespitzt, als die Armee mit Panzern die Protesthochburg Hama stürmte, wobei nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mindestens hundert Menschen getötet wurden. Insgesamt kamen bei Angriffen von Assads Sicherheitskräften auf die eigene Bevölkerung am Sonntag nach Angaben von Menschenrechtlern mehr als 140 Menschen ums Leben.

Offensive gegen Bürger geht weiter

Auch einen Tag nach der Offensive gegen Oppositionelle ging die Armee gegen aufbegehrende Zivilisten vor: Montag in der Früh sind Panzer und Scharfschützen in großer Zahl in Deir al-Zor einmarschiert. Mindestens 25 Menschen wurden getötet und 65 weitere verletzt. Das berichtete der arabische Nachrichtenkanal Al Jazeera unter Berufung auf Augenzeugen in der Stadt im Nordosten des Landes.

"Sie setzen Artillerie und Luftabwehrwaffen ein", sagte ein Bewohner dem Sender. "Die Lage ist sehr schlecht, medizinische und Lebensmittelvorräte gehen zur Neige." Deir al-Zor hat einen starken kurdischen Bevölkerungsanteil. Zugleich ist es ein Zentrum der syrischen Erdöl- und Gasindustrie.

(Ag.)

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