Syrien: Assad karrt Regimegegner in Sportstadion

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Die Armee rückt in die Städte Homs und Hama ein. Russland beliefert Assad weiter mit Waffen. Dem Nachbarland Türkei reißt langsam der Geduldsfaden: Außenminister Davutoğlu forderte erneut ein Ende der Gewalt.

Damaskus/Ag. Syriens Machthaber Bashir al-Assad setzt trotz heftiger internationaler Kritik seine Offensive gegen Regimegegner fort: Die Armee soll am Mittwoch in der Küstenstadt Latakia hunderte Menschen verhaftet haben. Sie wurden laut Augenzeugen mit Bussen in ein Sportstadion gekarrt. Seit Tagen lässt Assad in der für seine Religionsgemeinschaft der Alawiten wichtigen Stadt sunnitische Wohngebiete beschießen. Trotz der Verhaftungen zeichnete sich am Mittwoch ein Ende des Einsatzes in Latakia ab. Die Armee rückte aber erneut in den Protesthochburgen Homs und Hama ein.

Dem Nachbarland Türkei reißt derweil langsam der Geduldsfaden: Außenminister Ahmet Davutoğlu forderte am Mittwoch erneut ein Ende der Gewalt. Er deutete an, dass Ankara nicht mehr lange zusehen werde. Angeblich erwägt die Türkei eine offizielle Distanzierung von Damaskus. Russland sieht hingegen derzeit keine Gründe, seine Waffenlieferungen an das Regime in Damaskus auszusetzen. Diese würden vorerst weitergehen, hieß es am Mittwoch aus Moskau.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.08.2011)

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