Via Anwalt bestreitet der Ex-Vizekanzler, von der Telekom bestochen worden zu sein. Er zeigt sich "kooperativ".
Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach hat nun erstmals öffentlich zu den Korruptionsvorwürfen Stellung genommen: Über seine Anwälte ließ er am Freitag ausrichten: "Unser Mandant weist die ihm gegenüber erhobenen Vorwürfe vehement zurück".
Um den bestehenden Verdacht zu entkräften sei Gorbach "kooperativ", teilte die Kanzlei, Achammer & Mennel in Feldkirch mit. Gorbach habe den Ermittlungsbehörden "bereitwillig" sämtliche Auskünfte gegeben. Auch seien alle gewünschten Unterlagen zur Verfügung gestellt worden. Gorbach gehe davon aus, dass nach Prüfung der Sach- und Rechtslage das gegen ihn geführte Ermittlungsverfahren eingestellt werde.
In Anbetracht des anhängigen Verfahrens werde Gorbach gegenüber der Presse keine weiteren Stellungnahmen abgeben, heißt es in der Stellungnahme.
Gorbach ist am Donnerstag aus dem BZÖ ausgeschlossen worden. Er soll angeblich am Ende seiner Zeit als Infrastrukturminister eine Verordnung an die Wünsche der Telekom Austria "angepasst" haben.
SPÖ: "Mafiaähnliche Strukturen"
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter konstatierte am Freitag "mafiaähnliche Strukturen in Staatsbetrieben" unter Schwarz-Blau-Orange. Die Telekom-Affäre werde Österreich einen Rückfall im nächsten Korruptionsindex bescheren.
Der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz meinte in einer Aussendung: "Die Grundfarben der Korruption sind Schwarz und Blau". Der damalige Kanzler Wolfgang Schüssel und Jörg Haider hätten im Jahr 2000 "ein System zur Plünderung und Umfärbung Osterreichs errichtet".
(APA)