Iran will Atomprogramm "komplett" überwachen lassen

Iran
Iran
  • Drucken

Als Bedingung für die 180-Grad-Wende verlangt der Mullah-Staat allerdings die Aufhebung der internationalen Sanktionen. Die EU reagiert ablehnend.

Der Iran will sein Atomprogramm fünf Jahre lang "komplett" durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) überwachen lassen, wenn im Gegenzug die internationalen Sanktionen gegen Teheran aufgehoben werden.

Der Chef der iranischen Atomenergiebehörde, Fereidun Abbassi Dawani, sagte der Nachrichtenagentur ISNA am Montag, der Iran sei bereit, noch enger mit der IAEA zusammenzuarbeiten. Dafür müsse diese zeigen, dass sie "nicht von feindlichen Ländern beeinflusst" sei. Den IAEA-Generaldirektor Yukiya Amano forderte er auf, in Berichten zum Iran nicht länger "fabrizierte und unbegründete Dokumente" zu erwähnen, ohne vorher mit Teheran darüber diskutiert zu haben.

Reihe von Fragen nicht beantwortet

Die IAEA hatte sich Ende vergangener Woche in einem vertraulichen Bericht "zunehmend beunruhigt" über mögliche geheime Atomaktivitäten Teherans mit militärischer Zielsetzung geäußert. Die Organisation beklagt zudem seit Jahren, dass der Iran eine Reihe von Fragen zu seinem Atomprogramm nicht beantworte und den Zugang zu einigen Atomanlagen verweigere.

Der Iran verweist dagegen darauf, dass er seine Verpflichtungen gegenüber der IAEA gewissenhaft erfülle und die UNO-Organisation schon jetzt den Großteil seiner atomaren Aktivitäten kontrolliere. Andererseits sei Teheran gemäß den internationalen Verträgen nicht verpflichtet, der IAEA die von ihr verlangten Informationen zu liefern.

Die USA und ihre Verbündeten werfen dem Iran vor, nach Atomwaffen zu streben und haben seit 2007 immer striktere Sanktionen gegen das Land verhängt. Die iranische Führung weist die Beschuldigungen zurück und pocht auf ihr Recht, ein ziviles Atomprogramm zu verfolgen.

EU: Neues Angebot "ungenügend"

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton nannte das neue Angebot aus Teheran ungenügend. Der Iran müsse zunächst seine internationalen Verpflichtungen erfüllen, sagte ihr Sprecher Michael Mann. Ashton habe im Namen der 5+1-Gruppe aus UNO-Vetomächten und Deutschland "konkrete Vorschläge" für vertrauensbildende Maßnahmen und die Aufhebung der Sanktionen unterbreitet. Leider habe der Iran das Angebot zur Aufnahme von Verhandlungen nicht angenommen.

(Ag.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.