Kosovo hebt Importverbot für serbische Waren auf

Kosovo hebt Importverbot fuer
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Nach zwei Monaten dürfen wieder serbische Waren eingeführt werden. Kosovo-Polizisten sind dafür wieder an umstrittenen Grenzposten im Einsatz.

Die kosovarischen Behörden haben am Freitag nach knapp zwei Monaten das Importverbot für serbische Waren aufgehoben. Seit Mittag können Lastkraftwagen mit serbischer Ware laut der privaten Presseagentur Beta erneut die Grenze passieren. Die Warentransporte verlaufen über den Grenzübergang Merdare. Nach Angaben des Leiters des Zolldienstes in Merdare, Shkelzen Osmanaj, hätten bis Nachmittag fünf Sattelschlepper mit Getreide aus Serbien die Grenze passiert. Merdare liegt in einer nordkosovarischen Region, die mehrheitlich von Kosovo-Albanern bewohnt wird.

Die kosovarische Regierung hatte am 20. Juli das Importverbot für serbische Waren beschlossen. Dies war eine Reaktion auf das serbische Importverbot für kosovarische Waren, das seit der Verkündung der Unabhängigkeit im Februar 2008 gilt. Vonseiten Belgrads wurde dies mit der Nichtanerkennung der kosovarischen Zollsiegel erläutert.

Die beiden Seiten haben am 2. September eine Einigung über die Anerkennung der Zollsiegel erreicht, die ab dem heutigen Freitag seitens der kosovarischen Behörden angewendet wird. Zunächst gab es keine Informationen darüber, ob die Einigung auch von den serbischen Behörden umgesetzt wird.

Grenzübergänge gesperrt

Die beiden umstrittenen Grenzübergänge im mehrheitlich von Serben bewohnten Nordkosovo, Jarinje und Brnjak, an denen seit Freitag neben EULEX-Beamten auch kosovarische Polizisten und Zöllner im Einsatz sind, waren zunächst für den Verkehr gesperrt. Kosovo-Serben halten alle Zufahrtstraßen unter Blockade.

(Ag.)

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