Trotz Pleite: 400 US-Panzer für Griechenland

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Trotz Pleite USPanzer fuer(c) AP (Karim Kadim)
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Das am Rande der Pleite stehende Griechenland soll sich für gebrauchte M1A1-Abrams-Panzer interessieren. Das Geschäft mit den USA steht angeblich kurz vor dem Abschluss.

Griechenland macht derzeit durch seine marode Staatskasse von sich reden. Trotzdem soll die Regierung in Athen den Kauf von Panzern planen. Konkret gehe es um 400 gebrauchte US-amerikanische M1A1-Abrams-Panzer. Die US-Behörden sollen die Genehmigung zum Verkauf bereits erteilt haben. Das Geschäft selbst stehe kurz vor dem Abschluss, berichtete der "Standard" am Freitag in seiner Online-Ausgabe unter Berufung auf das "Hellenic Defence & Technology"-Magazin.

Zudem soll sich die Armee nach 20 amphibischen Truppentransportern erkundigt haben, wird berichtet. Der eigentliche Bedarf solcher Fahrzeuge aber liege bei 75 bis 100. Eine Bestätigung des Panzerdeals ist bisher nicht erfolgt.

In die Mottenkiste

Die Kosten des Deals seien gering, hieß es in griechischen Medien. Der reine Anschaffungspreis für die 400 Panzer liege bei rund acht Millionen US-Dollar (5,96 Millionen Euro). Darin sollen die Transportkosten bereits enthalten sein. Die Zahlen beruhen bisher aber nur auf Spekulationen.

Derzeit verfügt die griechische Armee über Kampfpanzer der Modelle M48 und M60. Daneben hat sie deutsche Leopard-Geräte in Verwendung. Die Anschaffung neuer Fahrzeuge würde den Vorteil bringen, dass die Betriebs- und Wartungskosten auf lange Sicht günstiger sind als bei den älteren Panzern - diese könnten eingemottet werden.

Ebenfalls wird spekuliert, ob die M1A1-Panzer auf den M1A2-Standard hochgerüstet werden könnten. Dies wäre allerdings eine erneute kostspielige Investition, die den Haushalt noch weiter belasten würde.

Mölzer: "Österreichs Geld für Athens Panzer"

Indes forderte der freiheitliche EU-Delegationsleiter Andreas Mölzer die österreichische Bundesregierung "dringend" auf, herauszufinden, ob dieser Kauf tatsächlich stattfinden soll. "Denn wenn Abermilliarden österreichischen Steuergeldes nach Athen fließen, die dort dann wieder für ebenso teure Rüstungsgeschäfte ausgegeben werden, dann ist das untragbar", erklärte Mölzer am Freitag.

Darüber hinaus dürfe man sich fragen, wieso Griechenland nicht bei europäischen Staaten kaufe, sondern bei den USA andocke. "Damit würde die teure EU-Griechenland-Rettung zum US-Konjunktur-Programm umfunktioniert", so Mölzer.

(APA/Red.)

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