Lega Nord-Chef warnt vor Zusammenbruch Italiens

Umberto Bossi wird 70
Umberto Bossi wird 70(c) dapd (Luca Bruno)
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Geht es nach Umberto Bossi, Chef von Italiens Regierungspartei Lega Nord, zahle Norditalien einen zu hohen Preis, um den Süden zu erhalten. Bossi: "Ich glaube nicht, dass dieses Land noch lang weitermachen kann."

Der Chef von Italiens rechtspopulistischer Regierungspartei Lega Nord, Umberto Bossi, warnt vor dem Zusammenbruch Italiens. Mit seinen Steuergeldern müsse der industriereiche Norditalien Millionen von Menschen erhalten, die in Italien von der öffentlichen Hand leben. "Ich glaube nicht, dass dieses Land noch lang weitermachen kann", sagte Bossi bei einer Wahlveranstaltung unweit der norditalienischen Stadt Piacenza am Montagabend. Norditalien zahle einen zu hohen Preis, um den wirtschaftlich armen Süden zu erhalten. In dieser Krisephase könne sich der Norden all dies nicht mehr erlauben, meinte Bossi.

Bossi: "Wir sind an Kämpfe gewöhnt"

Italien habe zwar ein milliardenschweres Sparpaket zur Eindämmung der Staatsschuld verabschiedet, es sei vor der Pleite jedoch immer noch nicht sicher. "Wir sind an Kämpfe gewöhnt. Norditalien ist die stärkste Industriekraft Europas und es wird schwierig sein, uns zugrunde zu richten. Wir halten durch, bis wir frei sein werden", sagte Bossi vor Anhängern, die laut die Abtrennung vom Rest Italiens verlangten.

Die Opposition forderte indes erneut den Rücktritt von Premier Silvio Berlusconi. "Berlusconi hat jegliche internationale Glaubwürdigkeit verloren. Italien gerät zunehmend ins Visier der internationalen Spekulation. Wenn ihm sein Land noch am Herzen liegt, sollte der Premier sofort zurücktreten", sagte Oppositionschef Pierluigi Bersani.

(APA)

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