Wie geht es nach Berlusconi weiter?

Italiens Regierungschef drängt auf Neuwahlen, es gibt aber noch andere mögliche Szenarien für die Zeit nach seinem Rücktritt.

In Italien geht die Ära Berlusconi zu Ende. Mögliche Szenarien für die Zeit nach dem Rücktritt des Noch-Regierungschefs:

NEUWAHLEN

Auf diese Lösung drängt Silvio Berlusconi mit all seinen Kräften. Der einzige Ausweg aus der Krise seien Neuwahlen, die schon im Februar stattfinden könnten, meint der Medienzar. Er will seine "rechte Hand", Ex-Justizminister Angelino Alfano, als Kandidat seiner Mitte-Rechts-Koalition ins Rennen. Großer Nachteil dieser Lösung ist laut Beobachtern das politische Vakuum, das sich Italien in dieser dramatischen Phase der Schuldenkrise schwer leisten könnte.

ÜBERGANGSREGIERUNG DER NATIONALEN EINHEIT

Für eine Notregierung setzen sich die stärksten Oppositionsparteien ein. Sowohl die Mitte-Links-Gruppierung Demokratische Partei (PD) um Oppositionschef Pierluigi Bersani, als auch die Zentrumsgruppierung "Dritter Pol" fordern eine auf allen Parteien des Parlaments erweiterte Regierung, die das milliardenschwere Sparpaket umsetzen und Italien bis zum regulären Ende der Legislaturperiode 2013 führen sollte. Die Regierung sollte unter anderem vor den Parlamentswahlen 2013 ein neues Wahlgesetz über die Bühne bringen.

ÜBERGANGSREGIERUNG AUS EXPERTEN

Staatspräsident Napolitano könnte auch eine aus Experten bestehende Übergangsregierung einsetzen. Die Führung könnte einer prestigereichen Persönlichkeit wie Ex-EU-Währungskommissar Mario Montianvertraut werden.

ERWEITERTE MITTE-RECHTS-REGIERUNG

In Berlusconis Lager drängen mehrere Spitzenpersönlichkeiten auf eine neue Mitte-Rechts-Regierung mit erweiterter Basis. Diesem Kabinett sollten die oppositionelle Zentrumspartei UDC und der sogenannte "Dritte Pol" um den Präsidenten der Abgeordnetenkammer, Gianfranco Fini, beitreten. Unter den Kandidaten für die Führung einer neuen Mitte-Rechts-Regierung zählen Staatssekretär Gianni Letta und Angelino Alfano. Aber auch Wirtschaftsminister Giulio Tremonti ist als möglicher Kandidat im Gespräch.

(APA)

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