"Wählen wir Obama wieder, wird Iran Atomwaffen haben"

Waehlen Obama wieder wird
Waehlen Obama wieder wird(c) REUTERS (HANDOUT)
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Atomstreit: US-Republikaner signalisieren Wille zu Militäraktion, Irans Außenminister lehnt jegliche weitere Konzessionen ab.

Teheran/Washington/Honolulu/Ag. Im neu entflammten Streit um Irans Atomprogramm verschärfte sich am Wochenende die Rhetorik: Irans Außenminister Ali Akbar Salehi sagte zum „Spiegel“, dass es keinen Raum mehr für Kompromisse gebe: „Ich glaube, es hat keinen Zweck mehr, weitere Konzessionen zu machen.“ Die Atomfrage sei ein Vorwand, um sein Land zu schwächen.

In den USA gab es scharfe Töne gegen den Iran bei einer Debatte der republikanischen Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney und Newt Gingrich. Beide sagten, sie wären als Präsident zu einer Militäraktion bereit, um Iran am Bau von Atomwaffen zu hindern. „Falls wir Obama wiederwählen, wird Iran Atomwaffen besitzen. Wenn Sie sich für Mitt Romney entscheiden, wird Iran keine Atomwaffen haben“, sagte Romney, der bei den im Jänner beginnenden Vorwahlen der Republikaner, in denen der Kandidat fürs Weiße Haus ermittelt wird, als Favorit gilt.

Die Atomenergieagentur IAEA in Wien hatte am vergangenen Dienstag einen Bericht publiziert, wonach Teheran zumindest bis 2010 an Atomwaffen gebaut haben dürfte. Teheran dementiert, Israel spricht von einer möglichen Militäraktion. Irans Außenminister Salehi kritisierte den Bericht: Damit habe die Behörde ihre Objektivität aufgegeben, auf ihren Chef, den Japaner Yukiya Amano, kämen „schwere Zeiten“ zu. „Wir werden ihn und die IAEA zur Rechenschaft ziehen.“

Obama und Medwedew suchen Antwort

Beim Gipfel der Anrainerstaaten des Pazifik auf Hawaii vereinbarten US-Präsident Barack Obama sowie Russlands Präsident Dmitrij Medwedjew am Wochenende, man werde „eine gemeinsame Antwort“ auf den IAEA-Bericht finden. Teheran müsse seine Verpflichtungen einhalten. Der Iran ignoriert Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, die einen Stopp der Urananreicherung fordern.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.11.2011)

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