Ländervergleich: Österreich wird immer korrupter

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Symbolbild Korruptionsindex(c) dpa/dpaweb (Z1003 Jens B�ttner)
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Die Politik muss "energisch" gegensteuern, um das Absinken Österreichs aufzuhalten. Derzeit liegt das Land im Korruptionsranking auf dem 16. Platz, im Vergleich mit hoch entwickelten Industriestaaten Platz 14.

Österreich wird im Langzeitvergleich zunehmend als korruptes Land wahrgenommen. Das geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten "Korruptionswahrnehmungsindex" (CPI) von Transparency International (TI) hervor. Mit 7,8 Punkten rangiert das Land derzeit im internationalen Vergleich auf Rang 16 - ein passables Ergebnis, so die Organisation.

Österreich verliert fünf Plätze

Im Vergleich zu den vergangenen sechs Jahren hat Österreich damit aber an Boden verloren: Von Rang zehn 2005 auf Rang 16 im Jahr 2011. Der Punktewert sank von 8,7 auf 7,8. Noch deutlicher wird das schlechte Abschneiden der Republik im Vergleich mit hochentwickelten Industriestaaten bzw. Ländern mit langjähriger demokratischer Tradition. Hier lag es im Jahr 2005 auf Platz neun, heuer ist es Rang 14 geworden. Damit verliert Österreich gleich fünf Plätze und liegt "nur mehr im eher schlechten Mittelfeld", heißt es in dem Ranking-Bericht.

Die Organisation rechnet damit, dass sich das "schleichende Absinken Österreichs" fortsetzen wird. Einziger Auswege wäre ein "unverzügliches" und "energisches" Eingreifen der Politik. Diese zeige sich bisher aber nicht sonderlich interessiert. Der Abwärtstrend im Wahrnehmungsindex hat allerdings auch damit zu tun, dass In Österreich seit 2006 Korruptionsaffären "mit zunehmender Intensität" diskutiert würden, hält TI fest.

Die Platzierung sei damit "nicht notwendigerweise Ergebnis einer tatsächlichen Zunahme von Korruption im öffentlichen Sektor". Außerdem lägen die meisten aktuell im Rampenlicht stehenden Korruptionsfälle ja schon länger zurück, so die Oragnisation. Allerdings würden frühere eher "verdeckte" Korruptionsprobleme mittlerweile "international verstärkt wahrgenommen".

Korruptions-Ranking

Die beiden korruptesten Länder der Welt sind nach Angaben der Anti-Korruptions-Organisation Somalia und Nordkorea. Sie bilden mit der Bewertung 1,0 das gemeinsame Schlusslicht einer 183 Länder umfassenden Liste. Auf der Transparency-Bewertungsskala von null (höchst korrupt) bis zehn (sehr sauber) erreicht Neuseeland mit 9,5 das beste Ergebnis. Die EU-Länder Finnland und Dänemark sind dem Spitzenreiter mit 9,4 Punkten dicht auf den Fersen. Österreich teilt sich mit Barbados und Großbritannien den 16. Rang.

(APA/Red.)

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